Archiv für Juni 2005

Tom Gerhardt bei TV-Total

Tom Gerhardt hat heute bei TV-Total seinen neuen Film Siegfried präsentiert, der eine "Richtigstellung" der Nibelungensaga darstellt. Ich sehe nur schon wieder alle Drachenfans amok laufen, denn Tom trug in der Show ein an die Ghostbusters angelegtes T-Shirt " No Dragons ". Na, mal sehen wie der Drache im Film abschneidet 😉 

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Drachen und Jungfrauen

Taucht ein Drache als Symbol des Unterdrückers oder in der gotteslästerlichen Form des Teufels in den Geschichten und Überlieferungen auf, so wird er seit jeher gern mit Jungfrauen beschwichtigt. Diese per Definition reinen, meist christlichen jungen Frauen, die oft auf dubiose Weise auserwählt werden, retten ihr Dorf vor dem Ungetüm, indem sie sich selbst und ihre Reinheit opfern. Aber warum müssen es gerade Jungfrauen sein? 
Der Begriff Jungfrau entspringt dem Mittelhochdeutschen „Juncfrouwe“ des 11. Jahrhunderts und galt damals als Anrede für eine „junge Herrin“, einer Edeldame. Erst später, aus dem Marienkult entstammend, wurde das Wort in seiner Bedeutung auf die sexuelle Unberührtheit eingeschränkt und derartig modifiziert bis heute beibehalten.
In vielen Religionen spielt die Jungfräulichkeit in dieser Bedeutung seit jeher eine wichtige Rolle. So sind zum Beispiel die griechischen Göttinnen Athene, Artemis und Hestia Jungfrauen, der römische Gott Mithras wurde laut einer persischen Überlieferung von einer Jungfrau empfangen und auch im Christentum wurde Jesus von Nazareth von der Jungfrau Maria geboren, was den hohen Status und Wert der Jungfräulichkeit zeigt. Wird nun das „erste Blut“ einer Jungfrau als Opfergabe dargeboten, so ist dies ein wertvoller, aber auch göttlicher Pfand gegen die drohenden Verwüstungen von Seiten des Drachen. Die Annahme, dass der Drache die dargebotene Jungfrau verspeist, führt also zur Vermengung der beiden Extreme. Der Drache, in seiner Wildheit und Bosheit, vermengt sich mit dem Symbol der Reinheit und Milde, was zu einer Angleichung führt. Glaubt man den Überlieferungen, so soll sich ein Drache nämlich nach einer solchen Opferung für eine bestimmte Zeit stets ruhiger verhalten und seine zerstörerischen Absichten niedergelegt haben, ein Einfluss, den nur das Blut der Jungfrau auf den Drachen ausgeübt haben kann.
Oftmals kommt mit der Wahl einer Jungfrau als Opfergabe jedoch auch ein praktischer Nutzen für den Drachen daher. Eine Frau, die rein, unberührt und edel ist, mag sich weniger gegen ihr drohendes Schicksal wehren, da sie es schlichtweg nicht gewohnt ist, sich körperlich zur Wehr zu setzen und hinterlässt auch keinen Ehemann, der dem Drachen blutige Rache schwören kann. Zusätzlich ist solch eine Frau meist von jungem Alter und oft nicht im Vollbesitz der körperlichen Kräfte eines ausgewachsenen Menschen. Selbst wenn der Drache sich selbst mit seinen Klauen und Schuppen zu schützen weiß, so sind doch z.B. die Fingernägel einer um Ihr Leben kämpfenden Beute eine nicht zu unterschätzende Bedrohung, z.B. für die empfindlichen Augen des Drachen.
Die Vorliebe für Jungfrauen auf den besonderen Geschmack des unberührten Fleisches zu reduzieren, möchte ich jedoch ausschließen, da es keine nichtreligiöse Erklärung gibt, die bestätigen kann, dass mit Verlust der Jungfräulichkeit eine tief greifende Veränderung der Körperchemie einhergeht. Eher kann man davon ausgehen, dass dem Drachen junge Menschen schlichtweg besser schmecken als alte und die fehlerhafte Überlieferung aus jungen Menschen jungfräuliche Menschen machte. Warum dies jedoch Frauen sein müssen, kann nur geraten werden. Wahrscheinlich ist jedoch, dass dies eng mit den Bestattungsritualen oder auch dem Totenkult mancher Völker zusammenhängt. So wurden beispielsweise die Pharaonen der Ägypter reich ausgestattet auf ihre letzte Reise gesandt, während die Wikinger gemeinhin zusammen mit ihren Waffen gen Walhalla fuhren. Ich möchte also folgende These aufstellen: Wenn Menschen für die Opferung an den Drachen vorgesehen sein sollten, so scheint es nicht abwegig, dass auch diese eine ähnliche Ausstaffierung erhielten, wie die Toten. Die Frauen erhielten wertvolle Preziosen, die Männer reich verzierte Waffen. Damit wird zumindest klar, warum der Drache Frauen bevorzugen musste. Männer stellen eine potentiell größere Gefahr dar als Frauen und Frauen liefern zudem noch wertvolle Kleinodien, die der Drache horten kann (s.Der Drachenhort). Diese These ist jedoch nicht ohne Vorsicht zu genießen, denn einerseits ist zu bedenken, dass es nicht üblich war, dass einer noch lebenden Opfergabe Präsente auf dem Weg ins Jenseits mitgegeben werden und andererseits war diese Art der Bestattung meist nur Kriegern, Priestern, Herrschern und Anwälten vorbehalten, während es sich bei besagten Opfern – geht man von einem realistischen und weniger dem märchenhaften Standpunkt aus – größtenteils um verarmte Bauern handelte.
Glücklicherweise kann man dieses doch recht blutige Thema auch von einer anderen Seite betrachten, die dem Drachenfan besser gefallen wird, da es den Fokus vom blutrünstigen, boshaften Wesen entfernt und in Richtung des unverstandenen, sanftmütigen Riesen verschiebt.
So beschreiben z.B. Montse Sant und Ciruelo Cabral in ihrem Buch „Das große Buch der Drachen“, dass Drachen junge Frauen in ihrer Höhle wohnen lassen. Diesen fehle es dort an keinem erdenklichen Komfort, wohingegen im Gegenzug die Nähe und Aufmerksamkeit der Frauen des Drachen Lohn für seine Gastfreundschaft darstellen. Es wird angenommen, dass Drachen großartige Poeten und Sänger seien und nicht nur gerne selbst ihre Werke zum Besten geben, wie es beispielsweise der Film „Dragonheart“ eindrucksvoll zeigt, sondern auch selbst den Klängen der Frauen lauschen, die zu ihrer Unterhaltung.
Die Auswahl der (un)glücklichen Jungfrau erfolgt stets durch den zweifelhaften Zufall einer Lotterie, an der alle Frauen des bedrohten Landstriches teilnehmen, die in Frage kommen, oder nicht reich genug sind, um sich von der Teilnahme freizukaufen.

 

 

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Kalender 2006

Natürlich gibt es auch 2006 wieder jede Menge Kalender von bekannten Fantasy Künstlern, hier mal eine kleine Auswahl:

Ciruelos Kalender  eine Liste mit vielen anderen Drachenkalendern




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Das Große Buch der Drachen in einer Neuauflage?

Laut Amazon soll am 30 Juni 2005 eine Neuauflage von Ciruelo Cabrals "Das große Buch der Drachen" erscheinen. Das Buch, dessen Cover sich leicht von den bisherigen Versionen unterscheidet, wird wahrscheinlich kaum inhaltliche Veränderungen erfahren, aber wer bis heute kein Exemplar besitzt und sich dennoch für die englische Ausgabe interessiert, der kann bedenkenlos zugreifen!

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Von Drachen, Yetis und Vampiren

Ihren ersten Auftritt haben sie in Sagen und Legenden, die bereits viele Jahrhunderte zurückliegen. Mythen ranken sich um sie, ihnen werden sagenhafte Kräfte zugeschrieben und so manch einer will schon eines gesehen haben. In der Literatur spielen sie immer wieder eine tragende Rolle. Und ja – einige von ihnen existieren tatsächlich … Die Rede ist natürlich von Fabelwesen, denen sich das vorliegende Sachbuch mit dem Titel „Von Drachen, Yetis und Vampiren“ widmet.

Das Sachbuch der beiden deutschen Doktoren Harald Gebhardt und Mario Ludwig beginnt mit dem Kapitel „Fabeltiere im Leben der Menschen“. Hier wird die Bedeutung der Fabelwesen in unserem alltäglichen Leben verdeutlicht und so über den Sternenhimmel, über Symbolik, Farben, Kunst, Musik, Lyrik, Feste, Filme und einiges mehr erzählt. Dafür, dass dieses einleitende Kapitel „einen kurz gefassten Einblick“ bieten soll, erweist es sich mit guten 35 Seiten als doch recht ausführlich. Die Tatsache, dass die Fabelwesen innerhalb der eben aufgeführten Teilgebiete oft mit ähnlicher Struktur aufgezählt werden, führt dazu, dass sich dieses erste Kapitel zwar durchaus interessant, nicht aber sonderlich spannend lesen lässt…

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Maggie Furey – Der Geist des Steines

  Die Zitadelle von Callisiora steht unter Belagerung durch die mörderischen Ak’Zahar. Die letzten Überlebenden des großen Angriffs sehen sich immer weiter zurückgedrängt, die Lage scheint hoffnungslos. Der einzige Ausweg macht es nötig, Dinge aus der von Vampiren verseuchten Stadt zu holen. Ein Himmelfahrtskommando macht sich auf den Weg.
Währenddessen machen sich Veldan, Kazairl und Toulac mit Zavahl im Gepäck auf den Weg zurück zum Schattenbund – ihre Verfolger sind jedoch nicht weit weg…
Mein Hauptkritikpunkt am ersten Teil waren die verwirrenden und vor allem unnötigen Sprünge zu anderen, neuen und unwichtigen Charakteren, die sich plötzlich mit der Hauptstory verflochten. Im zweiten Teil wurden derartige langweilige Passagen größtenteils gestrichen. So werden diesmal am Anfang durchaus einige neue Charaktere eingeführt, dies geschieht jedoch relativ normal und nicht so seltsam wie noch im ersten Teil. Vor allem haben die neuen Charaktere durchaus mehr mit dem jeweiligen Haupthandlungsfaden zu tun.

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Maggie Furey – Das Auge der Unendlichkeit

Die Wälle, die die Welt Myrial aufrecht erhalten, stehen kurz vor der vollkommenen Kollabierung. Der vorläufige neue Anführer des Schattenbundes, Amaurn, sucht nach einem Weg, das Unheil abzuwenden, dass er selbst der Welt auferlegt hat.
Derweil begibt sich Veldan zusammen mit Kazairl und Elion auf die Suche nach Toulac und Zavahl, die alleine an einem einsamen Strand überleben müssen, obwohl sie nicht ganz so einsam sind, wie sie denken mögen…
Die Händler Thormon und Seriema versuchen, die Barbarenstämme von Gendieval auf den drohenden Ansturm der Ak’Zahar vorzubereiten, als sich ein Mord ereignet und der Junge Scall zusammen mit einem der Beschwörer des Stammes verschwindet.
Aliana bringt derweil erfolgreich zusammen mit Galveron den Ring der Matriarchin zurück zum Tempel von Tiarond. Als sie jedoch erfährt, dass die Matriarchin ihren Bruder hat einsperren lassen, flüchtet sie in die unheimlichen, von Fallen verseuchten Tiefen der Festung, dicht gefolgt von Galveron.
Doch alle Wege führen letztendlich in das Herz von Myrial und den Ursprung der Welt durch eine mysteriöse alte Rasse…
Auch Maggie Furey bringt ihre komplexe Geschichte um die Welt Myrial und den Schattenbund mit diesem dritten Teil nun zu Ende. Mit über 700 Seiten ist dieser Abschluss damit auch ganz klar der dickste Band der Serie.

Überraschenderweise vermeidet es Furey diesmal, vollkommen unwichtigen Charakteren kurze Erzählstränge zu verpassen, die plötzlich auf den Hauptstrang treffen. Diesmal sind alle Charaktere bereits bekannt und die Erzählstränge beschränken sich immer ungefähr auf 4-5 Situationen, zwischen denen in sehr gleichmäßig-gerechtem Tempo hin und her gewechselt wird. Es lässt sich natürlich nicht vermeiden, dass der eine Strang mal interessanter und spannender ist, als der andere, dennoch sind keine Charaktere und Situationen so, dass man das Buch vor Langeweile gleich weglegen möchte.

Dafür hat Mrs. Furey ihre Story allerdings ein wenig großzügig eingeteilt – so erfahren eigentlich nebensächliche Handlungen wie die Rettung Zavahls und Toulacs eine sehr ausgedehnte Behandlung, während der eigentliche Showdown erst in den letzten 150 Seiten so langsam einsetzt. Das stört einen jedoch nicht unbedingt, da Furey diesmal einen sehr lockeren, leichten, gut lesbaren Schreibstil und wirklich großartiges Timing für ihre Dialoge und Charaktere vorweist. Da die Geschehnisse größtenteils sehr positiv sind, liest man sich sehr locker-fröhlich durch den Roman durch und hat so seinen Spaß an der Sache… zumindest bis zum Finale.

Der Showdown selbst ist ja eigentlich nicht unspannend, doch so auf den letzten 300 Seiten wird es auf einmal… nun ja, zu schön! Im Klartext: Es wird sogar ziemlich übel kitischig! Dass das Buch ein positives Ende hat, überrascht einen aufgrund der gut gelaunten Grundstimmung überhaupt nicht, dass absolut jeder Charakter sich aber in irgendeinen anderen Charakter binnen kürzester Zeit verliebt, wird mit der Zeit allerdings richtig nervig. Und ganz zum Schluss gibt es dann die Mega-Kitsch-Keule – na toll! Eigentlich hatte ich den Roman in höheren Wertungen angesiedelt, aber dieses klare Zuviel an Zuckerguss zum Schluss steht dem ganz deutlich im Weg.

So richtig kaputt machen tut das das Buch natürlich nicht – „The Eye of Eternity“ ist sogar der beste Teil der Serie, weil die Mankos der vorherigen Teile ausgebügelt wurden und sich der Roman auf das Wesentliche konzentriert. Die Spannung ist gut, die Charaktere sind sympathisch, die Dialoge geschliffen – ein insgesamt sehr solider Roman, der Spaß macht, wenn man mal wieder etwas Positives lesen will. Wer es gerne etwas anspruchsvoller haben will, sollte aber lieber zu Hamblys „Dragonstar“ greifen. Wäre dieses grausig-kitschige Ende nicht, der Roman wäre klasse!

Vielen Dank an Doc für die Rezension

Das Auge der Unendlichkeit kann man bei Amazon bestellen

Rezension „Das Herz von Myrial

Rezension „Der Geist des Steins

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Margaret Weis – Herrscherin der Drachen

Nach langer Zeit ist es jetzt soweit, die beiden Bücher von Margaret Weis The Mistress of Dragons und Dragon’s Son wurden übersetzt und sind demnächst bei Amazon erhältlich.

Rezension Mistress of dragons

Rezension Dragons Son

 

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McCaffrey – Drachenblut

Bei Amazon ist die deutsche Übersetzung von Todd McCaffreys Dragonslblood-Drachenblut auf dem Index erschienen. Wer jedoch nicht bis März 2006 auf die deutsche Übersetzung warten möchte, der kann auf die englische Ausgabe zurückgreifen

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McCaffrey – Dragon’s Fire

Todd McCaffrey arbeitet zusammen mit seiner Mutter Anne McCaffrey an einem neuen Buch aus der Pern Reihe. Das neue Buch soll Dragon’s Fire heissen und außer der Tatsache, dass es sich um einen Nachfolger von Dragon’s Kin handeln soll, also in der dritten Umlaufphase spielen wird, ist noch nichts genaueres bekannt.

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