Maggie Furey – Der Geist des Steines

  Die Zitadelle von Callisiora steht unter Belagerung durch die mörderischen Ak’Zahar. Die letzten Überlebenden des großen Angriffs sehen sich immer weiter zurückgedrängt, die Lage scheint hoffnungslos. Der einzige Ausweg macht es nötig, Dinge aus der von Vampiren verseuchten Stadt zu holen. Ein Himmelfahrtskommando macht sich auf den Weg.
Währenddessen machen sich Veldan, Kazairl und Toulac mit Zavahl im Gepäck auf den Weg zurück zum Schattenbund – ihre Verfolger sind jedoch nicht weit weg…
Mein Hauptkritikpunkt am ersten Teil waren die verwirrenden und vor allem unnötigen Sprünge zu anderen, neuen und unwichtigen Charakteren, die sich plötzlich mit der Hauptstory verflochten. Im zweiten Teil wurden derartige langweilige Passagen größtenteils gestrichen. So werden diesmal am Anfang durchaus einige neue Charaktere eingeführt, dies geschieht jedoch relativ normal und nicht so seltsam wie noch im ersten Teil. Vor allem haben die neuen Charaktere durchaus mehr mit dem jeweiligen Haupthandlungsfaden zu tun.

Leider schwächelt der Roman auf den ersten 200 – 300 Seiten noch
ziemlich, die Spannung ist eher moderat und sehr viel Interessantes
geschieht noch nicht. Richtig losgehen tut der Roman erst mit dem
ersten Angriff der Ak’Zahar auf die Zitadelle. Ab diesem Zeitpunkt wird
die Spannungskurve auf extrem hohen Niveau bis zum Ende durchgehalten.
Besonders die Belagerung der Stadt versteht es prima, zu unterhalten
und erinnert dabei größtenteils an klassische Hollywood-Monster-Filme à
la "Aliens" oder "Pitch Black", was dem Roman durchaus nicht als
Nachteil anzuwerten ist. Der Erzählstrang mit Veldan und Co. kann sich
ebenfalls sehen lassen. So ereignet sich in der Hauptstadt des
Schattenbundes angekommen auch die eine oder andere nette Wendung. Wie
schon beim Vorgänger können diese einen jedoch nicht vollends aus dem
Hocker reißen.
Nicht so gut sieht es dagegen mit den Strängen um den Händler Tormon
und sein Anhängsel sowie um die gefangene Shree aus. Ersterer ist auch
später nur mäßig spannend, letzterer ist zu kurz, um wirkliche
Bedeutung für die eigentliche Geschichte zu haben – wenn auch das dort
erzählte für die Welt und die Charaktere nicht unbedingt unwichtig ist.
Beide Stränge machen zum Glück einen relativ kleinen Teil des Romans
aus.
Mit den Charakteren selbst geschieht nicht viel. Die Spannungen
zwischen einigen von ihnen aus dem ersten Teil werden aufgelöst, was
eigentlich schon fast schade ist. Dafür wird bspw. die Figur des Amaurn
enorm weiterentwickelt – sogar in eine ziemlich interessante Richtung…
Auch, wenn das Buch ziemliche Startschwierigkeiten hat, überzeugt die
zweite Hälfte auf ganzer Linie, ohne so sehr zu verwirren wie noch der
erste Teil.
Anfangs ein wenig öde, später ein äußerst kurzweiliger Roman mit angenehm zurückhaltender Komplexität.

Vielen Dank Doc für die Rezension 

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