Naomi Novik – Temeraire: His Majesties Dragons

Als der junge Kapitän Laurence von einem besiegten französischen Frachter ein ausgehärtetes Drachenei bergen kann, ist die Freude groß, da diese stets eine große Belohnung für die Finder versprechen. Unvorhergesehen schlüpft der junge Drache jedoch direkt an Bord des Schiffes und wählt den völlig unvorbereiteten und überforderten Laurence als seinen menschlichen Partner aus. Der Drache wird auf den außergewöhnlichen Namen Temeraire getauft und krempelt Laurence Leben fortan von vorne bis hinten um. Da er nun einen Drachen an sich gebunden hat, darf Laurence nicht länger Kapitän der Marine sein, sondern muss sich dem berühmt berüchtigten Flugcorp anschließen, und dafür seine Karriere, Privatleben und sozialen Status für den Drachen aufgeben. Aber Temeraire ist nicht irgendein Drache. Temeraire ist ein extrem wertvolles Exemplar eines chinesischen imperialen Drachens, mit großer Intelligenz und so manch anderen Überraschungen gesegnet, die England im Kampf gegen Napoleon sehr nützlich sein kann…

Auf den ersten Blick ähnelt die Geschichte einer typisch pernesischen Story wie man sie von Anne McCaffreys Drachenreitern kennt. Ein Drache schlüpft aus seinem Ei, sucht sich einen menschlichen Partner und ist fortan zeitlebens mit diesem eng verbunden. Hier hören die Gemeinsamkeiten jedoch auch schon wieder auf. Naomi Novik hat sich als Zeitpunkt ihrer Handlung das England während der Napoleonischen Kriege gewählt. Was wäre jedoch, wenn zur Zeit Napoleons Drachen und ihre Reiter die großen Marineflotten unterstützt hätten? Wie hätten die Drachen gelebt, wie trainiert und wie hätten sie gekämpft? Die Geschichten von Laurence und Temeraire beginnen eben genau mit dieser Einführung. Vorsichtig wird in diese alternative Realität eingeführt und man hat beinahe das Gefühl gemeinsam mit den beiden Protagonisten mitzulernen und den Wandel vom stocksteifen Kapitän zum lässigen Drachenführer zu vollziehen.

Temeraire ist der Auftakt einer tollen Serie mit viel Verfilmungspotential. Nicht umsonst hat sich Peter Jackson, bereits die Rechte für das Drehbuch gesichert, denn Naomi Noviks Erstlingswerk führt elegant in eine fremde und doch irgendwie bekannte Welt ein. Das Buch beginnt sehr ruhig und gemächlich, ohne zuviel Spannung. Aber so komische das auch klingen mag, dass ist genau das Richtige. Nur wenn die Beziehung zwischen Laurence, Temeraire und dem Leser ausreichend ausgebaut ist kann man das was das spannende letzte Drittel des Buches ausmacht erst so richtig würdigen!

Lest Temeraire, denn einen klügeren und schöneren Drachen habe ich seit den Pern Romanen nicht mehr gelesen

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1 Kommentar zu „Naomi Novik – Temeraire: His Majesties Dragons“

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