George und das Ei des Drachen
Ritter George ist gerade von den Kreuzzügen im fernen Osten heimgekehrt, und schon ergibt sich ihm eine neue Aufgabe. Die Prinzessin des Reichs, Lunna, ist spurlos verschwunden. Zusammen mit ihrem Verlobten Garth und einigen anderen Gefährten nimmt George die Suche nach ihr auf. Bald stellt sich heraus, dass Lunna von einem Drachen entführt wurde, der allerdings spurlos verschwunden ist. Nichtsdestotrotz bleibt ein großes Ei in dessen Höhle zurück, welches von der Prinzessin vehement verteidigt wird. Widerwillig nimmt er Prinzessin und Ei mit. Doch ihnen sind schon allerhand üble Gesellen auf der Fährte, die ebenfalls die Belohnung für die verschwundene Prinzessin einkassieren möchten…
Fantasyfilme nehmen sich ja meistens so schrecklich ernst. Selbst ein Streifen unterster Klasse wie "Dungeons & Dragons" ist da eher unfreiwillig komisch. "George und das Ei des Drachen" räumt damit bereits in den ersten Minuten auf: Wir sehen einen Skateboard fahrenden Mönch und hören dazu stets fröhlich dudelnde Musik. Desweiteren erinnern die Kampfszenen mehr an eine Klopperei aus alten Bud Spencer und Terence Hill Filmen, werden die Charaktere dank einiger Slapstickeinlagen weniger ernst genommen und wird selbst in theoretisch spannenden Szenen lieber fröhlich gedudelt. Das hebt "George und das Ei des Drachen" einerseits natürlich von anderen Fantasyfilmen ab, andererseits wirkt es schon äußerst albern und unpassend. Aber immerhin handelt es sich hierbei ja um einen Familienfilm, von daher wollen wir ihm mal seine Ausgelassenheit verzeihen. Weniger gut verschmerzbar sind jedoch die blassen Figuren der Story, ganz zu schweigen von der Geschichte selbst. Die Motivationen der einzelnen Charaktere werden meist nur minimal angerissen, vieles muss man sich selbst dazudichten. Ansonsten prescht die Story in wahnwitzigem Tempo voran und ist durch die lose Verknüpfung eigentlich fast eher eine Szenenaneinanderreihung, da sich über viele ihrer Elemente halt noch ungeklärte Fragen ergeben und mehrere Charaktere die Seiten im Minutentakt wechseln. Das ist zwar wirklich nicht das Gelbe vom Ei, hat aber den äußerst angenehmen Nebeneffekt, dass "George und das Ei des Drachen" stets mit fröhlicher Laune leicht und beschwingt dahinrauscht. Da verzeiht man es auch irgendwie gerne, dass einer der Oberbösewichte einen deutschen Akzent haben muss. Außerdem merkt man der erstaunlich hochkarätigen Besetzung ihre Spielfreude irgendwo an.
Was den Film für Drachenfans nun interessant macht, ist die Involvierung des bekannten Fantasykünstlers Ciruelo Cabral in die Produktion, der den durch CGI-Effekte recht passabel umgesetzten Drachen designte. Fans von Ciruelo werden seinen Einfluss auf die Produktion natürlich in den kleinen Details der Verhaltensweisen des Drachen sowie in seinem Aussehen bemerken, aber auch in der erfreulich unaufdringlichen Aussage des Films spiegeln sich Versatzstücke aus seinem "Großen Buch der Drachen" wider. Unterm Strich kommt also ein netter kleiner Familienfilm heraus, der für die Veröffentlichung direkt auf DVD genau angemessen ist, älteren Zuschauern aber ein wenig zu albern und oberflächlich sein könnte.
Fazit: Amüsante Fantasykomödie für die ganze Familie.
Die Rezension wird mit freundlicher Genehmigung von Doc Julius ausgestellt
George und das Ei des Drachen kann man bei Amazon vorbestellen, es erscheint am 8. Februar 2005.