Dunkle Schwingen

Der Krieg zwischen den Mächten Deraines und der Roche geht weiter, zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Hal Kailas, der viel gerühmte Drachenlord Deraines steht mit seinem Drachenschwarm einmal mehr an der Front, um den Krieg gegen die Roche mit seiner Unterstützung zu wenden. Aber trotz seines Einfallsreichtums und seiner Flugkünste scheint dies ein endloses Unterfangen.

Der zweite Teil der Drachenkrieger Serie von Chris Bunch beginnt genau dort, wo der erste Teil endete. Die Fronten zwischen den Mächten sind verhärtet, Menschen, Tiere und Drachen sterben scheinbar sinnlos auf dem Schlachtfeld. Da nützt es auch nichts, dass der einst so patriotische Hal Kailas sich immer neue Teufeleien ausdenkt, um den Krieg endlich zu beenden und mit seinem Erzfeind Ky Yasin abrechnen zu können. Mehr als einmal werden er und sein Schwarm wie sinnloses Kanonenfutter behandelt oder auf Himmelfahrtskommandos gesandt, ohne dass diese einen sichtbaren Erfolg hätten. Doch der Krieg siebt die Reihen aus und nur die besten überleben, so dass sich Hal und wenige andere bald an der Spitze der Kriegsmaschinerie wieder finden und nun selbst entscheiden müssen was zu tun ist.

Genau wie es bereits beim ersten Buch der Serie der Fall war, so sind auch hier die Fantasyhandlung und Charaktere sehr einfach gegen das Zweite-Weltkriegs-Szenario austauschbar. Das Buch liest sich einmal mehr wie ein Kriegstagebuch oder eine Auflistung der möglichen Strategien zur Vernichtung einer Nation im Fantasyuniversum. Dass dabei der Protagonist und Medienheld Hal eigentlich nichts weiter als ein blutrünstiger Massenmörder ist, wird nur am Rande erwähnt, da die von ihm erfundenen Massenvernichtungsmittel ja nur dazu dienen den Krieg schnell zu beenden, auch wenn dies unsauber von statten geht.

Das Buch hat dabei durchaus seine spannenden Momente und mehr als einmal fasst man sich an den Kopf und fragt sich, ob Vorgesetzte tatsächlich solche offensichtlich falschen Entscheidungen treffen können und fiebert mit, ob diese oder jene Taktik endlich den gewünschten Erfolg bringt. Leider verschenkt das Buch gerade gegen Ende sehr viel Potential, da die eigentlichen Höhepunkte, auf die hingearbeitet wird, viel zu kurz und unstimmig heruntergeleiert werden. Besonders der Kampf gegen Ky Yasin, auf den man sich ganze zwei Bücher lang freut, ist mit einer Seite mehr als dürftig.

Dunkle Schwingen habe ich nur gelesen, weil ich die Geschichte vervollständigt sehen wollte, aber leider ist das Buch mit keinem Deut besser als sein Vorgänger. Schlimmer noch! Während man im ersten Teil noch einen Protagonisten vor sich hatte, der hauptsächlich am Leben bleiben wollte, findet sich in dieser Kriegsdokumentation nur ein blutrünstiger, erbarmungsloser Mensch wieder. Ich möchte dieses Buch nicht empfehlen, es verschenkt zuviel Potential, auch wenn es durchaus aufrüttelnd auf die Grauen des Krieges hinweist.

Dunkle Schwingen kann bei Amazon bestellt werden, weitere Informationen zum ersten Teil Herrscher der Lüfte gibt es hier

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