Einleitung zum Drachenkompendium

Ob bewusst oder unbewusst, Drachen beeinflussen unser aller Leben. Ob als Sternenbild am nächtlichen Firmament, in den chinesischen Tierkreiszeichen, in der Umgangssprache, Mythologie, oder sogar der Religion; Drachen lassen sich überall finden.

Aber was sind eigentlich „Drachen“? Existieren tatsächlich gigantische, feuerspeiende Bestien, die über den Himmel gleiten und in dunklen Höhlen hausen, um über Ihrem grenzenlos wertvollen Hort zu wachen und Jungfrauen zu verspeisen? Sind Drachen nur Aberglaube, mit dem sich in früheren Zeiten junge Kämpfer schmückten, um Eindruck zu schinden, von denen aber tatsächlich niemand jemals einen Blick ergattern konnte? Sind sie der teuflische Widersacher der in vielerlei Schöpfungssagen erschlagen werden musste, um die Schöpfung der Ordnung in Gang zu setzen? Oder haben Drachen gar eine ganz andere Form? Vielleicht gottgleich, wie sie in den fernöstlichen Ländern betrachtet werden?

Endgültig beantworten wird dies wohl niemand können, aber Vermutungen können wir aufstellen. Wir können erklären was uns so fasziniert und warum wir denken, dass es unsere „Drachen“ gibt. Und wer weiß? Vielleicht wird selbst der größte Skeptiker und Realist sich doch einen kleinen Moment lang fragen müssen, ob es nicht eventuell doch solche Wesen gibt, die den Namen „Drache“ verdient haben.

Betrachtet man den Forschungsstand der Kryptozoologie heute, die sich mit allen fragwürdigen oder gar mystischen Lebensformen befasst, angefangen vom Alien, über die Einhörner bis hin zu den gigantischen Oktopoden aus den Tiefen unserer Weltmeere, und sieht, mit wie viel Hingabe sie sich der Drachenforschung widmet, so muss man sich zunächst einmal selbst die Frage stellen, wie man an solch ein phantastisches Thema herangehen möchte, bevor man die hier gesammelten Thesen werten darf.

  1. Denke ich, dass Drachen ein Ammenmärchen sind und versuche Ihre Existenz zu widerlegen, indem ich auf die nicht vorhanden „harten“ Beweise, wie Fotos und Fossilien usw. , verweise?
  2. Denke ich, das es gewiss Tiere gibt, ähnlich den Alligatoren oder Waranen, deren physikalische und biologische Eigenschaften auf die Beschreibung der alten Erzählungen zutreffen und versuche herauszufinden worauf diese beruhen, um somit die Existenz von Drachen zu widerlegen oder zu beweisen?
  3. Denke ich, dass Drachen existiert haben oder noch immer existieren und es gute Gründe gibt, warum man heute keine „harten“ Beweise finden kann, die in den schon vorhandenen Quellen liegen?
  4. Denke ich, dass Drachen eine ganz andere Form besitzen als allgemein angenommen und versuche den Wahrheitsgehalt traditioneller Drachenbilder auf mein Drachenbild anzuwenden?

Eines jedoch vorweg! Ich möchte gar nicht erst versuchen den schwierigen Balanceakt zwischen mehrerer dieser Möglichkeiten durchzuführen. Ich habe mir meine eigene Meinung schon vor langer Zeit und während der Entstehung dieses Buches selbst und auf dieselbe Art und Weise gebildet. Ich werde nicht versuchen irgendjemanden davon zu überzeugen, dass geflügelte Riesen durch den Himmel flogen oder unsere Welt bevölkerten und schon gar nicht möchte ich dies beweisen. Ich möchte, so wie mich einst Ciruelo Cabral mit seinen Bildern und Montse Sant mit seinen Texten und Gedichten zu meiner Meinung führte, einen Jeden zu einer eigenen Meinung begleiten, die nach der Lektüre dieser Seiten entweder gefestigt wird, oder vielleicht doch ein wenig erschüttert ist.

Denn für mich steht seit Jahren fest…

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