Der deutsche Wortschatz – meine Meinung

Als Wortschatz bezeichnet man im Allgemeinen die Gesamtheit der Wörter, deren eine Person mächtig ist.

  • Man unterscheidet zwischen passivem und aktivem Wortschatz.
  • Der passive Wortschatz wird vom Sinn her an und für sich verstanden, wird jedoch nicht aktiv verwendet.
  • Der aktive Wortschatz wird auch beim Sprechen benutzt, seine Einsatzmöglichkeiten sind soweit bekannt, dass sinnvolle verständliche Sätze damit geformt werden können.

Im Allgemeinen reichen für Alltagsgespräche 400 bis 800 Wörter aus. Um anspruchsvollere Texte zu verstehen benötigt man 4000 bis 5000 Wörter. Zum Vergleich: Der Duden enthält ca. 120.000 Stichworte.[…]

Auszug aus der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wortschatz

Ein Drachenfan kennt mindestens drei Begriffe, die einen Drachen beschreiben, wie zum Beispiel „ Drache, Flugechse, Tatzelwurm, Lindwurm, Wyvern “ uvm.

Warum lässt sich aber gerade bei der Betrachtung der Titel des deutschen Büchermarktes für Drachenliteratur eine derartige Armut an illustrativen Wörtern feststellen?

„Das große Buch der Drachen“ – wer kennt diesen Titel nicht, spricht er doch für phantastische Drachenbilder, Drachenlegenden und Informationen…und für eine Geschichtssammlung von minderer Qualität… und für ein Kinderbuch…und für ein Buch über Flugapparate…

Meiner Meinung nach wurde kein anderer deutschsprachiger Titel der Drachenliteratur derartig ausgetreten. Die Suche nach eben diesem Titel bei einem Buchhändler fördert mehr als 8 voneinander völlig verschiedene Bücher zu Tage, die Suche in einer internationalen Suchmaschine über 200 Seiten. Warum ist das so? Kennen die Autoren keine besseren Wörter für die Fabelwesen die sie in Ihren Büchern beschreiben? Sind wir Deutschen so arm an Wörtern, dass wir diese sogar zwischen völlig unterschiedlichen Gegenständen teilen müssen, weil wir Angst haben sie könnten uns ausgehen? Gut, mit der Verwechslungsgefahr zwischen den Fabelwesen und den Flugapparaten muss die deutsche Sprache sich wohl herumschlagen, dass ließe sich kaum ändern, aber Buchtitel kopieren, ist das nicht zu ändern?

Der Erfolg liegt heute kaum mehr auf der Straße, darin sind wir uns einig. Häufig steckt er aber hinter einem großen Namen oder einer etablierten Marke und diese müssen ausgeschlachtet werden-zumindest wenn es nach den Verlagen ginge – wunderbar beobachtbar auf jeder Buchmesse bei aktuellen Themen (Diether Bohlen, George W. Bush, uvm.). Wahr ist, dass die Begriffe „Drache + Buch“ sehr häufig zur Suche eingegeben werden und eine gute Platzierung in den Resultaten natürlich die Chance erhöht, dass das eigene Buch gekauft wird. Aber zu welchem Preis? Gute und bekannte Bücher wie das „Große Buch der Drachen“ von Ciruelo Cabral und Montse Sant werden von minderwertigeren Büchern zeitweise verdrängt und der Käufer fragt sich, was denn an diesem von allen Seiten so gelobte Buch so toll sein soll. Dabei muss man allerdings auch gestehen, dass selbst das Buch von Cabral/Sant nicht das erste seiner Art ist und somit alleinigen Anspruch auf diesen Titel hat. Bereits zuvor gab es andere, teilweise äußerst gute Bücher, die wiederum den gleichen Namen trugen, beispielsweise das Buch von Peter Dickinson, welches im englischen Original den Titel „The flight of dragons“ besitzt.

Bitte liebe Verlage und Autoren, es kann doch nicht so schwer sein einen einprägsamen Namen für ein Buch zu finden. Ich hoffe doch, dass der Erfolg eines Buches noch immer hauptsächlich von seinem Inhalt und nicht von einem bekannten Titel abhängig ist. Mir wäre es lieber ein Buch eindeutig an seinem Titel unterscheiden zu können und in meinem Kopf zu verankern, sonst muss ich eben dazu übergehen Bücher nur noch mit Ihrer ISBN zu benennen…es sei denn Ihr findet einen Weg auch hier immer die gleiche Nummer zu erzeugen

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