Fasse dich kurz
Liebe Drachenbuchautoren! Als ihr noch klein gewesen seid und die Bücher eure großen Idole gelesen habt, die euch vielleicht sogar dazu bewogen haben werden selbst zu schreiben, wie lang waren da die Geschichten? Ich frage, weil es schwer geworden ist heutzutage ein Buch mit weniger als 600 Seiten zu kaufen. Noch seltener sind Bücher, die in sich abgeschlossene Geschichten bieten. Es scheint mir, als ob es nur noch Trilogien, Quadrilogien, Pentalogien…Dodecalogie auf dem Markt gibt. Versteht mich nicht falsch, jemand der eine tolle Welt erschaffen hat, sollte diese natürlich mit Leben füllen. Aber müssen die Bücher immer aufeinander aufbauen? Schafft ihr es nicht euch mal kurz zu fassen? Nicht jede Geschichte die dem Kopf entspringt hat das epische Ausmaß eines Tolkien’schen Herr der Ringe oder die kommerzielle Ausmaß einer J.K. Rowling-Zauberlehrlings. Wir alle kennen die Autoren, die es tatsächlich schaffen über mehrere Bücher hinweg zu faszinieren. Aber die Länge einer Geschichte ist doch kein Maß, dem man nacheifern muss. Ein Buch besticht durch eine spannende Geschichte, ihre Charaktere und Einfallsreichtum. Sie bleibt dann auch durchaus im Kopf hängen, wenn sie nur wenige hundert Seiten lang ist, wie es selbst Tolkien mit dem Hobbit oder auch George R.R. Martin mit „Der Eisdrache“ beweisen.
Ich besuche jedes Jahr auf der Spielemesse in Essen die zwei dort befindlichen Antiquariate. 10qm voll mit alten Büchern aus dem Goldmann oder Heyne Verlag…Trilogien findet man dort eher selten. Meist sind es Taschenbücher. Kleine, dünne Taschenbücher von oftmals weniger als 400 seiten Dicke. Und ob ihr es glaubt oder nicht, die Bücher sind auch gut! Vielleicht sogar besser, weil die Autoren ihre Ideen in weniger Seiten pressen mussten? „Fasse dich kurz“ heißt es doch so schön. Aber Tiefe und Immersion funktioniert natürlich auch erst mit entsprechend ausführlicher Beschreibung der Welt des Buches. Also doch mit Adjektiven um sich schmeissen und den Schreibstil aufblasen?
Nochmal zusammengefasst: Ganz subjektiv wünsche ich mir mal wieder in sich abgeschlossene Bücher ohne Teil 1-x am Horizont zu sehen. War das Buch ein Erfolg? Fein! Eine neue Geschichte im selben Universum evtl. sogar mit den selben Charakteren? Spitze! Aber bitte plant doch nicht immer gleich im 4-stelligen Seitenbereich.
Wahr, Wahr aber eines muss auch bedacht werden, die Schrift in den Büchern wird immer größer die Zeilenabstände und so einiges andere nimmt auch zu. Es ist denk ich einfach so das man mehr Geld aus Geschichten heraus holen will, der der den ersten Band gekauft hat, weil er evtl. nicht genau hingeschaut hat und nicht mitbekommen hat das es eine Trilogie ist (geht mir oft so;-), der wird sich mit ziemlicher Sicherheit auch den zweiten Kaufen und je näher das Ende einer Saga rückt desto schwerer kann man damit aufhören das nächste Buch zu kaufen.
Aber es gibt Ausnahmen, die eine Welt geschaffen haben und sie mit , nicht wirklich zusammenhängenden. aber sich gut ergänzend Geschichten belebt haben. Ich möchte nur einen Autoren nennen, denn vermutlich eh die meisten kennen, Terry Pratchett.
Die Schrift ist größer geworden? Ist mir gar nicht bewusst aufgefallen, dass muss ich mir gleich mal ansehen. Kann das jemand begründen warum das sich eingebürgert haben könnte.
Wegen der Lesbarkeit, es ist typographisch einfach optimaler größere Schrift, kürzere Zeilen und breitere Absätze zu haben.
Also ich mag die dicken Wälzer – wenn sie fesselnd sind. Dann brauche ich mich nicht so schnell trennen.
Ich mag es, sie einfach auch nur in der Hand zu haben – dick, schwer, in feines Leinen gebunden.
Die dünnen Büchlein von damals haben zwar auch ihren Reiz und ich habe noch so einiges davon liegen, doch das ist mehr eine kleine Zwischemalzeit, die leider auch oft recht blaß blieb.