Siegfried und Fafnir (interpretiert) (Ciruelo Cabral)
Göttervater Odin gab den Eisriesen den Auftrag, eine Brücke zu errichten, die Walhalla, das himmlische Paradies, mit der Erde verbinden sollte. Als Entlohnung verlangten die Erbauer Freyja, die Liebesgöttin. Als die Brücke fertiggestellt war, wollten die Götter Freyja wieder befreien, doch die Eisriesen verlangten einen gleichwertigen Ersatz: Sie wollten den Hort des Rheingoldes, der von den Nibelungen bewacht wurde. Die Götter waren also gezwungen, den Schatz zu rauben; sie übergaben ihn an die Eisriesen, die ihn in einer Höhle von dem Drachen Fafnir bewachen ließen. Mimi, einer der Zwerge, war verzweifelt – sie konnten alle zusammen nichts gegen diese Drachen ausrichten. Als er erfuhr, daß Siegmund, König und Held aus dem Geschlecht der Wölsunge, in einer Schlacht gefallen war, entschloß er sich, die Erziehung des nun vaterlosen kleinen Prinzen Siegfried zu übernehmen und ihn zu einem Recken auszubilden, der so mutig und stark wie der gefallene König sein würde. Als Siegfried 18 Jahre alt geworden war, übergab ihm Mimi die zerbrochenen Überreste vom Schwert seines Vater, dem magischen Balmung, und lehrte ihn, das Schwert neu zu schmieden. Nachdem das Schwert gerichtet war, erzählte Mimi vom Drachen Fafnir, erwähnte aber den Schatz nicht. „Es wäre eine große Heldentat, mein junger Siegfried, wenn ein Prinz von deiner Kraft und deinem Mut den Drachen bezwingen könnte.“ Siegfried wollte diese Aufgabe übernehmen. Er verlor keine Zeit und begab sich zur Höhle des Drachen. An der Behausung des Ungeheuers angekommen, stellte er sich auf und rief laut. Fafnir erwachte und kam aus der Höhle, um den gedankenlosen Eindringling zu verschlingen. Ohne Furcht zog der Held sein magisches Schwert und parierte die Attacke. Als der Drache seinen enormen Kopf zurückwarf, stieß er das Schwert tief in den Nacken der Bestie. Tödlich in der Gurgel getroffen, brach das Ungeheuer in einem See von Blut zusammen. Sigurd spottet : Du rietst den Rat doch ich reite dorthin wo der Hort auf der Heide liegt. Du aber lieg Im letzten Kampf, bis Hel du gehörst.“ Der sterbende Fafnir erträgt diesen Spott und versucht sogar, Sigurd vor der drohenden Gefahr zu schützen: Regin verriet mich, er verrät auch Dich. Er will unser beider Blut.“ Einige Tropfen benetzten Siegfrieds Lippen, wodurch ihm die wunderbare Gabe verliehen wurde, die Sprache der Vögel verstehen zu können: „Hier steht der junge Siegfried, der gerade den Drachen getötet hat. Wenn er in dem Blut des Drachen badet, so wird er unverwundbar werden“, sangen einige Vögel. „Er ist bei weitem nicht so gescheit wie er denkt, denn Mimi will nur den Schatz, den der Drache bewacht hat. Nun, wo der Drache tot ist, wird Mimi auch Siegfried töten“, zwitscherten andere. Der junge Held folgte dem Rat der Vögel und nahm ein Bad im Blut des Drachen – von nun an war er unverwundbar. Es war jedoch während des Badens ein Lindenblatt auf seine Schulter gefallen, so daß dieser kleine Fleck seines Körpers nicht vom magischen Blut benetzt werden konnte. Danach tötete Siegfried den hinterlistigen Mimi, der nur hinter dem Schatz hergewesen war, und kehrte zur Drachenhöhle zurück. Noch immer dem Rat der Vögel folgend, nahm sich Siegfried den magischen Helm, der ihn unsichtbar machen konnte, und den Ring der Nibelungen, den er zwischen all den Schätzen in der Höhle entdeckte. Er schob sein mächtiges Schwert Balmung zurück in die Scheide und suchte nach neuen Abenteuern.