Schwarze Drachen

Riesenhafte, blinzelnde Augen im Dunkel der Nacht. Das ist ein Anblick, den man als Wanderer vermeiden sollte. Besonders wenn man durch feuchte und stinkende Sümpfe schreitet. Denn anstelle der dunklen Nacht oder dem düsteren Sumpf, den man vermuten würde, könnte zu den verräterischen Augen der riesige Leib eines schwarzen Drachen gehören, nahezu unsichtbar in seinem natürlichen Lebensraum.
Zwei spitze, gerade Hörner auf seinem großen Schädel charakterisieren auf passende Weise sein einzelgängerisches Wesen: Er spießt seinen Gegenüber eher auf, als daß er jemanden zu nahe an sich heranlassen würde. Sollte man einen Drachen seiner Art doch näher kennenlernen, so würde man auf einen sehr exzentrischen Charakter treffen, welcher insbesondere in den sehr unterschiedlich ausgeprägten Sammelleidenschaften, was Schatzhorte angeht, zu tage tritt. Während der eine zum Beispiel ausschließlich Münzen sammelt, so sammelt der andere nur Gegenstände, Waffen und Rüstungen von Humanoiden.
Ihre Verstohlenheit macht schwarze Drachen zu gefährlichen Gegnern. Besonders in ihrem heimatlichen Terrain sollte man ihnen auf keinen Fall begegnen, außer man ist mutig genug, einen plötzlichen Angriff aus dem Nichts zu riskieren. Schwarze Drachen zögern nicht. Wenn sie sich etwas in den Kopf setzen, dann handeln sie schnell und direkt. Ihr hochätzender Säureodem ist eine schreckliche und tödliche Waffe. Schon ein kleiner Spritzer kann an der falschen Stelle des Körpers verheerende Folgen haben. Schwarze Drachen selbst sind immun gegenüber Säure. Sie sind sehr gewandt und schnell, am Boden, wie in der Luft, und auch gute Schwimmer im Wasser, welches sie atmen können. Wenn sie Zauber einsetzen, dann einfache, aber wirkungsvolle. Am liebsten erschaffen sie magische Dunkelheit, um ihren Opfern auch die geringste Chance zu nehmen, den bevorstehenden Angriff bemerken zu können.

Krieg der Lanze

Wegen ihrem einzelgängerischen und unabhängig freien Wesen war es vergleichsweise schwer, schwarze Drachen in die Drachenarmeen zu integrieren. Hauptsächlich waren sie als Wächter von wichtigen, meistens magischen, Artefakten tätig, aber auch sehr gut als Spione geeignet. Khisanth, dem schwarzen Drachen von Xak Tsaroth zum Beispiel, wurde aufgetragen, die heiligen Scheiben von Mishakal zu bewachen.
Lucien, ein sehr starker Kämpfer mit einem geduldigen und vorsichtigen Charakter, war Drachenfürst der schwarzen Drachenarmee. Im Krieg der Lanze waren die Länder um Zhakar, Blöde und Goodlund, dem Land um Kendermore, seine Herrschaftsgebiete.

Zeitalter der Sterblichen

Im fünften Zeitalter gibt es zwei Reiche, die von schwarzen Drachen beherrscht werden: Zum einen der gewaltige Sumpf zwischen der Schallmeer-Insel und den Wäldern der Silvanesti, der die Heimat des Großen Schwarzen Onysablet ist, und zum anderen das kleinere Reich in dem stickigen, dschungelartigen Sumfgebiet von Nordmaar, in dem Mohrlex verweilt, der auch Pitch genannt wird.

Taladas

Der Fluch von Takhisis hat die schwarzen Drachen von Taladas verrückt werden lassen. Man kann sich kaum sicher sein, auf was für einen Charakter man stößt, wenn man einem von ihnen begegnet. Sie können genausogut nett und freundlich sein, wie sie ohne Grund und Vorwarnung angreifen können. Sicher ist, daß der Fluch ihren Hang zum einzelgängerischen Dasein verstärkt hat; so sehr, daß sie geradezu fremdenfeindlich sind. Allerdings gibt es vereinzelte Geschichten, in denen schwarze Othlorx Fremde zu einem kleinen Plausch eingeladen haben, der zwar mit einer sehr bestimmten Forderung, nämlich den heimatlichen Dschungel wieder zu verlassen, endete, jedoch im großen und ganzen sehr angenehm war.
Bei den schwarzen Drachen von Ansalon kann man noch damit rechnen, daß sie verräterische und betrügerische Absichten hegen. Die schwarzen Drachen Taladas jedoch sind völlig unberechenbar.
Die meisten von ihnen leben im Süden des Kontinents, wo sie sich inmitten dichter, heißer und sumpfiger Dschungel am wohlsten fühlen.

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