Das Drachenei

Dracheneier unterscheiden sich in Form und Funktion nicht sonderlich von Eiern anderer Spezies. Sie weisen, je nach Art des schlüpfenden Drachens, eine Größe vergleichbar mit der eines Hühnereis auf, können jedoch die Größe einer Wassermelone erreichen. Die Oberfläche derweil ist unterschiedlich gefärbt. Von zart roten bis dunkelbraunen Melierungen kann jegliche Art von Färbung existieren, abhängig von der jeweiligen Drachenart und Gelege der Dracheneier.

Die Schale eines Dracheneis besteht hauptsächlich aus porösem Kalk, welches die Einheit aus Eiklar und Eigelb fest umgibt und dem ungeborenen Jungtier nicht nur Schutz und Tarnung, sondern auch Nahrung bietet, welches dem Drachen während der gesamten Brutzeit hinweg dazu dient, die noch weichen Knochen zu stärken und aufzubauen, was ihm später als wichtiger Grundstock für seine ersten Flugversuche auf chemischer Basis dient. Die Schale wird dabei von innen heraus langsam aufgelöst und verliert dadurch im Laufe der bis zu tausendjährigen Brut soweit an Stabilität, bis die Jungtiere es schaffen, die Schale zu durchstoßen.

Der Vorgang des Schlüpfens selbst ist ein Phänomän, wie es bei keiner anderen Spezies vorkommt. Im Laufe seiner Entwicklung beginnen nach und nach alle Stoffwechselfunktionen einzusetzen und somit auch die Erzeugung des Drachengases, welches für den Flammenatem eines ausgewachsenen Drachen und dessen Flugfähigkeit verantwortlich ist. Da Drachen das überschüssige Gas als Feueratem entweichen lassen müssen [1] ist dies auch für das Jungtier notwendig. Der hierfür nötige Sauerstoff gelangt durch die poröse Kalkhülle in das Innere des Eis. Das Innere des Eis erhitzt sich stark und schwächt die Struktur der Schalen erneut. Um jedoch nicht von den eigenen Gasen verbrannt zu werden, muss das Jungtier umgehend aus seinem Gefängnis entkommen. Es zerstört die umgebende Schale mit einem bei Reptilien üblichen kleinen Horn, welches auf der Schnauzenspitze gewachsen ist und im laufe der Entwicklung abfällt.

  1. [1]s. Der Flammenatem

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