Drachenkompendium

Drachenzehen

Dem aufmerksamen Beobachter mag nun bei den vielen Ähnlichkeiten dennoch etwas auffallen. So sehr das Aussehen eines asiatischen Drachen auch festgelegt erscheint, so unterschiedlich ist die Anzahl ihrer Zehen. Man kann, so unglaublich es klingen mag, die asiatischen Drachen anhand ihrer Zehen kategorisieren. Befindet man sich in China, so sind die Drachen, wie wir bereits wissen, nützliche Götter, weder gut noch böse. Diese nützlichen Geister unterstehen dem Drachenkaiser, dem gelben Drachen. Doch während nur dieser sich mit fünf Zehen Schmücken darf, müssen sich seine Untergebenen, die niederen Drachen, mit vier Zehen begnügen.

In Japan hingegen ist dies anders. Drachen gelten als hier als unberechenbar und kriegerisch. Sie besitzen nur drei Zehen, ohne einen Unterschied in Bezug auf den „Gesellschaftsstand“ des Drachen zu machen.

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Die neun Ähnlichkeiten

Beschreibt man einen typischen Drachen, so trifft man immer wieder auf ähnliche Erscheinungsbilder. Bei den östlichen Drachenarten sind diese sogar genau beschrieben und lassen sich in den neun Ähnlichkeiten zusammenfassen, die zuerst in der fünfundzwanzigbändigen medizinischen Enzyklopädie Pan Tsao Kang Mu (1573-1620) niedergeschrieben wurden. Hier heisst es, ein Drache habe

  1. den Kopf eines Kamels,
  2. die Hörner eines jungen Rehbocks [1],
  3. die Ohren einer Kuh,
  4. den Hals einer Schlange,
  5. einen Bauch , der einer Muschel gleicht,
  6. die Pfoten eines Tigers,
  7. die Klauen eines Adlers,
  8. eine Stimme wie ein Gong [2] und
  9. die Zahl seiner Karpfenschuppen beträgt 81, neun mal neun, die extrem Glück verheißende Zahl.

"Doch es gibt noch viel mehr Varianten. Nordchinesische Drachen zum Beispiel haben schweineartige Schnauzen, die geflügelten Schlangen vom Berg Sien dagegen singen mit trockener, schnarrender Stimme, um vor Trockenheit zu warnen. Chinesische Drachen fliegen dank ihres chi’ih muh, einer blasenartigen Schwellung auf dem Kopf, die von der Punktion her einer gigantischen Schwimmblase ähnelt."

  1. [1]Hierbei scheiden sich die Meinungen, manchmal wird auch von einem Hirschgeweih gesprochen
  2. [2]Vielfach wird hier explizit erwähnt, dass es sich um zwei aneinander schlagende Kupferkessel handelt

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Chinesische Drachen – Ihre Farben und Bedeutungen

Der Gelbe Drache

Der Gelbe Drache wird auch Himmels- oder Sonnendrache genannt. Seine goldgelbe Erscheinung ist Bewacher des Himmels und der Sonne zugleich. Er verkörpert somit die mächtigste Drachenspezies, da von seiner Geneigtheit abhängt, ob die Ernte zu wenig oder genug Sonnenlicht zuteil wird, oder dieselbe verdorrt.

"Der Gelbe Drache ist der Herr der Drachen, die wahre Zierde aller vier Regionen. Er kann groß oder schmal, undeutlich oder deutlich, kurz oder lang, lebend oder tot sein; er ist unbesiegbar. Seine Klugheit und seine Tugend sind unermesslich; er sorgt für friedliche Lüfte und liebt es, im Wasser zu schwimmen. […] Der Gelbe Drache meidet die Gemeinschaft und lebt in keiner Herde. Er wacht über Wind und Regen und erhebt sich in den azurblauen Himmel. Er durchstreift die Wildnis jenseits der Himmel. Er geht und kommt nach eigenem Belieben. Gefällt ihm die Jahreszeit, so erscheint er; andernfalls bleibt er verborgen."

Der Schwarze Drache

Der gefürchtete Schwarze Drache bringt Unwetter und Überschwemmungen, ist er doch Regent der Wolkenbrüche und Unwetterwolken und genauso vielgestaltig wie diese. Der Legende zu Folge Empfing die Mutter des Konfuzius den Weisen, nachdem sie sich im Traume dem schwarzen Kaiser, dem Schwarzen Drachen in Menschengestalt, hingegeben hatte, was sehr deutlich zeigt, dass der schwatue Drache nicht nur Unheil bringt, sondern auch Macht und unergründliche Weisheit.

"Als im Jahre 930 , am zwanzigsten Tag des siebten Monats, von Süden eine schwarze Wolke auf Kyoto zujagte, erschraken zahlreiche Augenzeugen über den furchterregenden Anblick. Momente später hüllte die Wolke ein Gebäude in der Stadt ein. Eine gewaltige Schlange, fünf oder sechs jo lang, stürzte aus der Wolke und im selben Moment kam ein Sturmwind auf. Bei seinem Sturz zerstörte der Drache eine hohe Balustrade, dann verschwand er"[1]

Der Blaue Drache

Vom Schwarzen Drachen unterscheidet sich der Blaue Drache durch seine Milde. Bringt der Schwarze Drache Hagelstürme und Überschwemmungen, so bringen Blaue Drachen milde, erfrischende und ergiebige Regenfälle. Der Drache der Luft, der in allen Azurfarben erscheinen kann, wird bei Erscheinen als Vorbote großer Ereignisse betrachtet.

Der Grüne Drache

Ob der Grüne Drache eine Erscheinung des Blauen Drachen ist oder nicht weiß niemand so recht. Der Blaue Himmelsdrache ist der Regent der Wasser des Himmels, der Grüne hingegen der der Flüsse, deren Lauf er kontrolliert, und der Fruchtbarkeit der Erde. Der Grüne Drache bringt oder verhindert Überschwemmungen und leitet die Fluten in Richtung Meer. Oftmals steigt er als schemenhafte, rauchige Nebelgestalt aus den Wassern von Bächen, Flüssen und Seen auf, lebt doch am Boden jedes Baches, Teiches oder Flusses ein Grüner Drache in seinem Tempel, umgeben von einen Hofstaat aus Schlangen und Fischen.

"Wie allgemein bekannt, ist es untersagt, am zweiten Tag des zweiten Frühlingsmonats gleich welche Nadelarbeiten auszuführen. Denn an diesem Tag steigt der Drache zum Himmel auf und es besteht die Gefahr, dass durch Nadeln seine Augen verletzt werden.[…]"

Bei Problemen mit dem Dammbau kann die folgende Überlieferung eine mögliche Lösung bieten.

"[…]Diese Metallscheu der Drachen scheint auch eine Rollen gespielt zu haben, als im Jahre 752 n. Chr. der Damm eines Flusses brach und es trotz vielfältiger Bemühungen nicht glücken wollte, ihn instand zu setzen. Kaum hatte man den Damm aufs Neue errichtet, da erschallte ein Donnern aus der Tiefe der Erde und er brach abermals zusammen. Die verantwortlichen ordneten endlich an, eine größere Menge Eisen unter dem Damm zu vergraben. Kaum war das geschehen, da erstarb das Donnern und als der Deich diesmal instand gesetzt wurde, blieb er stehen"

Der Rote Drache

Der Feuer bringende Blitzdrache ist vielgestaltig. Er erscheint als rot glühende Wolke am Himmel; als Feuersbrunst in Wäldern und rot lodert er aus Vulkanen und Erdspalten heraus. Deswegen und auf Grund seines launischen Wesens ist es ratsam den Roten Drachen mit Opfern bei Zeiten milde zu stimmen. Der Legende nach soll der mythische Kaiser Fu Hi, der den Menschen das Herdfeuer brachte, ein roter Drache gewesen sein.

Der Diamantene Drache

Tief unter der Erde lebt der Diamantene Drache und bewacht als Hüter der Bodeschätze alles was kostbar und selten ist. Selbst seine Schuppen an Körper und Flügeln bestehen aus Diamanten und Juwelen. Das wertvollste Gut des Diamantenen Drachen ist jedoch die Drachenperle, die alles auf wundersame Weise vermehrt was mit Ihr in Berührung kommt. Der Legende nach lebte einst ein Fischerssohn, der vom Drachenkönig persönlich eine solche Schatzperle geschenkt bekam. Aber die beiden Brüder des Fischersohns verwendeten diese zu einem lasterhaften und nutzlosem Treiben. Da wurde die Perle eines Tages von einem Luftwirbel ergriffen, jagte durch das Fenster und versank für immer im Meer.

Der Regenbogenfarbene Drache

Die Einordnung dieses Drachens ist schwer bis unmöglich, jedoch gibt uns die folgende Einstufung aus einer Enzyklopädie einige spärliche Hinweise über das Wesen des Regenbogendrachen.

"Drachenhaut ist fünffarbig; der Drache bewegt sich wie ein Geist; wenn er sich zu verkleinern wünscht, wird er winzig wie ein Wurm; will er sich vergrößern füllt er sogleich den ganzen Himmel aus. Will er aufsteigen berührt er schon den Äther; will er sinken, erreicht er sogleich den tiefsten Grund der Gewässer. Er kann sich jederzeit verwandeln, jederzeit aufsteigen oder sinken; er wird Gott genannt."

  1. [1]Übernommen aus dem Buch Drachenwelt von Dr. Andreas Gößling, Originalzitat Nach Burkholter Trachsel a.a.O., S. 13

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Techniken der Drachentöter

Widmen wir uns nun einmal einer dunklen Seite der Historie. Drachen würden gewiss auch heute noch die Himmel bevölkern, wenn der Mensch sie nicht so radikal dezimiert hätte. Fragen wir uns also. Was macht den Menschen gegenüber dem Drachen so gefährlich, was ist seine schlimmste Waffe und wie sieht die optimale Technik aus einen Drachen zu töten?

Die einen sagen, es sei seine Art sich alles anzueignen, die Welt nach seinen Gutdünken zu formen, aber dies sind alles zunächst einmal untergeordnete Dinge. Ich spreche von einer anderen Form der Ausrottung. Ich spreche von Waffengängen, Kriegen. Wie erlegt man einen Drachen ohne durch sein Blut verätzt, von seinen Klauen zerrissen, von seinem Schwanz zertrümmert oder gar gefressen zu werden?

Es scheint sie zu geben, die perfekte Technik zum Töten von Drachen. Jeder der sich mit der Materie nur ein klein wenig befasst hat, hat sie gehört, die schier unglaublichen Geschichten in denen ein einzelner Recke einen bösen Drachen besiegt und eine holde Maid gerettet hat. Gesprochen wird von heldenhaften Schwertduellen, Sieg durch Pfeilbeschuss an empfindlichen Stellen oder gar überlisten mit anschließendem Meuchelmord. Wie viel Wahrheit kann wohl hinter solch einer Geschichte liegen? Wir alle haben genug Bilder von Drachen gesehen und auch wenn sie noch so unterschiedlich sein mögen, so haben Drachen doch im Allgemeinen etwas gemeinsam. Es ist die schier gigantische Größe, der Kopf des Drachen ist bedeckt von schweren Knochenplatten die ihn fast unverwundbar machen. Seine fingerlangen Reißzähne sind scharf wie Messer, zerreißen alles was sie fassen können in Sekundenbruchteilen. Seine Klauen sind rasiermesserscharf und seine Läufe so stark wie mehrere Ochsen. Seine Flügel sind so kraftvoll wie der Sturm, sie tragen den Drachen hoch in die Lüfte und ein einzelner Schlag genügt, um Bäume zu spalten und Steine zu zerschmettern und selbst der peitschende Schwanz ist eine gefährlich Waffe. Jedoch noch weit mehr gefürchtet ist der Flammenatem eines Drachen, gepaart mit seinem korrodierenden, kochenden Säureblut. Eine tödliche Mischung, die einen Drachen zu einer solch furchterregenden Bestie macht, das Tiere und Menschen sogleich wie angewurzelt stehen bleiben, wenn sie ihn erblicken und in seine verschlagenen Augen blicken…

Glaubt die Menschheit tatsächlich, dass wenn nur zwei dieser Eigenschaften tatsächlich gleichzeitig zugetroffen hätten, ein Mensch gegen einen Drachen eine reelle Chance gehabt hätte? Wohl kaum! Vergesst was Ihr über solch tapfere Recken gehört habt. Sie sind tot! Ge- und erschlagen von einem Drachen. Die wahren Drachentöter agieren anders. Sie sind keine stumpfsinnigen Abenteurer die sich Ihre Sporen verdienen wollen, sie sind Gelehrte, die die Anatomie der Drachen und Ihr ganzes Wesen sehr genau kennen, ja sogar studiert haben. Jeder Drachentöter weiß ob des Aufbaus eines Drachenkörpers. Weiß von den vielen Hohlkammern in seinem Inneren, die mit einem Gas gefüllt sind welches es ihm erst ermöglicht zu fliegen. Jeder Drachentöter weiß auch, dass der Verlust dieses Gases den Verlust der Flugfähigkeit bedeutet und das das Blut eines Drachen nicht kochend heiß, wohl aber säureartig und zumindest korrodierend für Waffe und Schild wirkt. Eine direkte Konfrontation wäre demzufolge ein purer Selbstmord. So also bleibt dem Drachentöter nur eine Möglichkeit, nämlich die wunde Stelle des Drachen zu treffen. Oder bleibt ihm nur die Möglichkeit die einzige unverwundbare Stele zu vermeiden? Folgende Techniken des Drachentötens sollen darüber Aufschluss geben.

Die Grube

Der Drachentöter gräbt sich ein mannshohes Loch in dessen Seitenwand ein kleiner „Gang“ mündet. Er bedeckt das Loch, das Vorzugsweise im Eingang von Drachenhöhlen platziert werden sollte, mit Ästen und Blättern unscheinbar und wartet auf den Drachen. (Dass dies mitunter sehr lange dauern kann sei hier nur am Rande erwähnt). Kriecht der Drache aus seinen eigenen Gründen, gelockt oder getrieben aus dieser Höhle und über die Grube, so schlägt des Drachentöters Stunde. Mit einem Spitzen Gegenstand sticht er in den schlecht geschützten Bauch des Drachen und zieht eine tiefe Wunde. Zwangsläufig und unvermeidbar trifft er mehrere der wichtigen Hohlkammern, das Gas entweicht, der Drache kann nicht mehr in die Luft entfliehen und windet sich unter den Qualen. Die Wunde braucht dabei gar nicht einmal schwer zu sein, den Rest erledigt das hauseigene Drachenblut und die Säure, die dem Drachen seine Flugfähigkeit beschert. Es verätzt die Gefäße, und noch mehr Hohlkammern werden in Mitleidenschaft gezogen, der Drache ist auf dem Boden gefangen und verblutet jämmerlich, ein unehrenvoller Tod. Der Drachentöter hat sich hingegen direkt nach dem Stich in Sicherheit gebracht, er liegt geschützt in seinem „Seitengang“, das spritzende Blut des Drachen kann ihm nichts mehr anhaben.

Der Drache vom Goggausee[1]

Einst hauste bei Goggau in Kärnten ein riesiger Drache, dem man nach sagte, er sei von einem siebenjährigen Haushahn, der einst ein scharlachrotes Ei auf einem Düngerhaufen legte, ausgebrütet worden. Der Drache wuchs und sein Appetit wurde schnell unermesslich. Da geschah es eines Tages, dass der Drache sich zum nahe gelegenen Goggausee wandte und in diesem untertauchte, so dass das Wasser weit über die Ufer trat. Von dort aus unternahm er fortan seine Raubzüge auf das umliegende Land und Mensch und Tier litten schwer unter seiner Tyrannei.

Lange wusste die gebeutelte Bevölkerung weder ein noch aus, bis eine Tages schließlich ein kleines Männlein, dass wohl zu hexen vermochte, einen Einfall hatte. Man tat wie geheißen und band zwei junge, gesunde Ochsen an einen Karren und belud diesen mit Gift, Pech und Schwefel. Dieser Wagen sollte dem Drachen vorgesetzt werden, auf das dieser ihn mit samt und sonders verschlänge. Dennoch erhob sich allerorten großes Wehklagen, denn wer sollte den Wagen führen ohne seinerseits das Leben zu lassen? Keiner wagte sich auch nur in die Nähe des Goggausees und seines riesigen Einwohners und wollte sein Leben schon gar nicht aufs Spiel setzen. So entschied letztendlich das Volk, dass der Goggau-Togger, der Dorfdepp den Wagen führen solle. Schließlich sei es um ihn nicht weiter schade und niemand würde ihn vermissen. Gesagt, getan, der arme Tor setzte sich auf den giftigen Köder und fuhr diesen bis an den Rand des Goggausee wo schon bald der Drache seinen gewaltigen Kopf aus dem Wasser hob und den Wagen samt und sonders schmatzend verschlang.

Lange brauchte nicht gewartet zu werden, bis das Gift im Magen des Drachen zu wirken begann und dieser an schrecklichen Magenkrämpfen litt. Unter großem Getöse warf sich der Drache hin und her. Wasser stieb über die Ränder des Sees doch bald schon lag der Drache tot dar, dass Gift hatte gewirkt.

Der Drachenpfad

Mehrere Techniken bauen auf dem Wissen um den so genannten Drachenpfad auf.

Als Drachenpfad bezeichnet man im Allgemeinen einen Pfad der, einem ausgewaschenen Flussbett ähnelt, keine spitzen Steine oder Wurzeln enthält und somit wie glatt poliert wirkt. Er dient dem Drachen als Weg aus seiner Höhle zu, im Tagesverlauf oft besuchten, Plätzen (Lagerstellen am Rande eines Sees oder Lichtungen). Die Erstellung der Drachenpfade ist für Drachen überlebensnotwendig, da sie auf diesen im Laufe der Zeit gefertigten Pfaden wandeln können, ohne ihren empfindlichen Bauch (s. Der Drachenbauch) zu gefährden. Gräbt man direkt auf diesen Pfaden ein Loch, spickt dieses mit Spitzen und Kanten und verdeckt diese dann mit Laub und Strauchwerk, so wird sich ein vorbeischleifender Drache seine Unterhaut aufschlitzen, die wichtigen Flugkammern verletzen und entweder direkt seinen Wunden erliegen oder aber ein leichtes Ziel abgeben.

Als zweite Möglichkeit stellt sich hierbei die Möglichkeit einen Seitenangriff vorzunehmen. Der Drache, ist auf seinem Pfad relativ eingeengt. Er kann sich nicht wenden oder flüchten, ohne seine gefährdeten Weichteile zu entblößen. Prominentestes Beispiel für einen derartigen Seitenangriff ist die Sage um König Beowulf und seinen letzten Kampf.

Ungelöschter Kalk

Einige Geschichten berichten von einer unkonventionellen Variante einen Drachen zur Strecke zu bringen. Kampflos, ohne Waffen, aber nicht minder effektiv. In alten Zeiten verlangten Drachen mehr oder minder regelmäßig nach Opfern oder nahmen sich diese in Form von Vieh. Es geschah, dass sich einige findige Drachentöter, die sehr gut mit der Chemie der Drachen vertraut waren, sich diese auch zu Nutze machten und dem üblen Feind eine chemische Falle stellten. Unter das Futter wurde eine große Menge ungelöschten Kalkes gemischt, die der Drache in seiner Gier verschlang. Wehe dem, der sich in der nächsten Zeit zu nah an den Drachen heran wagte. Warum? Nun, wie wir wissen, erfolgt die Produktion des Gases, das für die Flugfähigkeit eines Drachen unbedingt von Nöten ist durch die Reaktion von Salzsäure und der Knochenstruktur des Drachen (s. Flammenatem), dass so entstandenen Wasserstoffgemisch lagerte in den Hohlkammern des Drachen und hob diesen in die Lüfte. Ungelöschter Kalk in des Drachens Magensäure musste eine ähnliche, wenn nicht viel heftigere Reaktion hervorgerufen haben. Die Salzsäure in des Drachens Magen reagierte mit dem Kalk und erzeugte das angesprochene Gas in rauhen Mengen und liess den Drachenmagen bis auf das äußerste anschwellen. Wollte der Drache dieses Gas nun loswerden, um nicht zu platzen, so musste er dies wohl oder übel durch die Speiseröhre tun. Ein „Bäuerchen“ mit verheerenden Folgen. Wie schon der Drachenatem, musste sich nun auch dieses Gas entzünden. Da das Gas jedoch nicht durch dafür spezialisierte Kanäle floss wie es beim Flammenatem der Fall ist, konnte es sich auch nicht erst einige Hand breit vor des Drachen Schnauze entzünden. Nein, die Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft erfolgte viel früher, innerhalb des Drachenkörpers, der Drache explodierte förmlich durch seinen eigenen Stoffwechsel.

Stachelrüstungen

Aus vielen Geschichten heraus kann man erlesen, dass Drachen gelegentlich Ihre Angreifer verschlangen. Dies machten sich viele Drachentöter zu Nutze und ließen sich mit Stacheln und Schneiden bestückte Rüstungen anfertigen. So gerüstet traten sie vor den Drachen, welcher sich auch nicht lange bitten ließ, den unerwünschten Ruhestörer zu vernichten. Doch einmal im Magen des Drachen angelangt offenbarte sich die Unvernunft dieser Tat. Der Drache starb an inneren Verletzungen und der Krieger konnte unbeschadet den Körper des erschlaffenden Drachen abstreifen. So jedenfalls steht es geschrieben. Fragt Euch jedoch selbst, welcher Teil der Technik unglaubwürdig wirkt. Kam der kühne Recke wirklich heil und unverletzt aus dem Körper des Drachen und seiner Chemie wieder heraus, oder war das ganze ein Himmelfahrtskommando?

Wo war nun der Kampf? Das heroische Gebaren beider Parteien, das ehrenvolle Duell? Tja, das gibt es nicht, gab es nicht und wird es nie geben. Enttäuscht? Gut, zugegeben, es gab tatsächlich einige wenige Gelegenheiten zu denen es sich begeben hat, das ein Ritter einen Drachen während eines Scharmützels im direkten Angriff tötete, allerdings sei dazu erwähnt, das dieser zu Pferd unterwegs war und eine Lanze trug und selbst die Starken Schuppen eines Drachen halten diese geballte Kraft auf wenigen Quadratzentimetern nicht stand. Die Lanze brach, der Drache starb, aber diese 1-2 seltenen Ausnahmen sollten wohl genug sein, um die Menschheit weiterhin mit neuen heroischen Legenden zu erfreuen, nicht wahr?

  1. [1]Übernommen aus dem Gutenberg Projekt http://gutenberg.spiegel.de

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Drachenbauch

Der Bauch eines Drachen! Kein Körperteil dieser Wesen wurde so häufig Ziel einer Attacke. Ist wirklich etwas dran am Mythos des ungeschützten Bauches, oder ist dies nur eine von vielen weiteren Legenden, die sich um diese mythischen Wesen ranken? Ich denke, dass durchaus etwas Wahres in all diesen Geschichten und Überlieferungen steckt und ganz besonders in dessen Empfindlichkeit gegenüber Stichwaffen.

Weshalb jedoch könnte der Bauch eines Drachen, dessen restlicher Körper von harten Schuppen bedeckt ist, derart empfindlich sein?

These: Kriechende Lebensweise

Obwohl der gesamte Organismus des Drachen darauf ausgelegt ist, ihm das „Leichter-als-Luft-fliegen“ zu ermöglichen, befindet sich ein Drache Zeit seines Lebens meistens am Boden und bewegt sich auf allen Vieren kriechend durch, Höhlen, Wälder, Täler, kurzum seinen Lebensraum. Dabei schleift sein Bauch ständig über den teilweise harten Boden, was natürlich zu einer schweren Beanspruchung der dort befindlichen Schuppen führt, welche über kurz oder lang abbrechen, oder zumindest gravierende Schäden davon tragen müssen. Man denke hierbei nur an Basaltsteinhöhlen mit Ihren scharfen Kanten, die häufig Heimat von Drachen sind. Im Laufe der Evolution hatte sich der Drachenkörper also dahingehend anzupassen, diese Art der Lebensform und ökologische Nische möglichst gut auszufüllen. Das Ergebnis mussten zwangsläufig kleinere und weichere, also nachgiebigere Schuppen sein, welche für den Drachen schneller und leichter zu ersetzen und natürlich weicher und flexibler waren als ihre großen Pendants. Dies hatte nicht nur den Vorteil, dass er etwas leichter wurde, sondern auch dass er sich ungestörter auf harten Gesteinsschichten niederlassen konnte. Ich gehe sogar davon aus, dass der Drachenbauch nicht über die natürliche Quarzglasschutzschicht der restlichen Drachenschuppen verfügte [1] . Dies jedoch nicht auf Grund der kriechenden Lebensweise, sondern eher als eine Art Tarnung. Die Quarzglasschicht, die ja den Schutz des Körpers vor seiner eigenen Chemie darstellt [2] , schimmerte zwangsläufig in allen Farben, wurde sie der Sonne ausgesetzt. Da der Drache es sich jedoch nicht leisten konnte von seiner Beute, die er in seiner Jugend aus der Luft jagte, früh bemerkt zu werden, war eine glänzende Unterseite eher von Nachteil. Eine wenig reflektierende Oberfläche wäre hier dem zu folge evolutionär von Vorteil.

Ein Indiz, welches für diese These spräche, ist die weit verbreitete Annahme ein Drache würde sich Edelsteine auf den Bauch kleben, um diesen vor äußeren Einflüssen zu schützen und zu schmücken. Dagegen würde jedoch der Verlust der gerade gewonnenen besseren Tarnung sprechen. Dies ist jedoch nicht ganz richtig, da ein Drachenhort [3] nur von älteren Drachen bewacht werden konnte, jüngere Drachen jedoch noch nicht die Kraft und Ausdauer besitzen, um einen Hort aufzubauen, geschweige denn effektiv verteidigen zu können. Sie sind darauf angewiesen erst an Kraft und Erfahrung zu gewinnen, was sie natürlich größtenteils bei der Jagd erreichen konnten. Hierbei wäre der glänzende Unterleib hinderlich gewesen. Halten wir also zusätzlich fest, dass sich ältere, hortende Drachen Ihren ungeschützten Bauch durchaus mit Edelsteinen hätten verzieren oder schützen können, junge Drachen dies jedoch auf Grund der mit sich führenden Nachteile bei der Jagd nicht praktizieren.

These: Flügeltheorie

Die zweite These des empfindlichen Drachenbauches beruht auf der Evolutionstheorie aller Wirbeltiere. Gehen wir von einer klassischen Drachenform aus, mit 4 Beinen und einem Paar Flügel. Weltweit ist den Zoologen kein Wirbeltier bekannt, welches mehr als vier voll entwickelte Gliedmaßen besitzt, also ein Paar Vordergliedmaßen und ein Paar Hintergliedmaßen. Wirbeltiere besitzen nur zwei Ansatzpunkte für Extremitäten und deren Muskeln, nämlich die Schultern und das Becken. Drachen jedoch besitzen bekanntermaßen zwei Paar Extremitäten und ein Paar Flügel, welches Ihren Ursprung an den Schulterblättern finden soll, wo sie durch starke Muskeln verankert Ihre Kraft finden, um den Drachen in der Luft manövrierfähig zu halten. Rein Biologisch betrachtet und den mythischen Standpunkt komplett außer Acht gelassen befinden wir uns nun in einer evolutionären Sackgasse. Ein solches Wesen kann nicht existieren, wir hätten es mit einer völlig neuen Spezies zu tun, die sich evolutionär völlig unterschiedlichen von allen anderen entwickelt hätte.

Schlagen wir nun den Bogen zurück zum empfindlichen Bauch des Drachen und versuchen eine Parallele zu finden, indem wir die folgende These aufstellen. Was wäre, wenn die Flügel gar keine „echten“ Flügel wären, sondern Rippen? Mit einem Male ergäbe alles einen Sinn! Drachen benötigten einen Mechanismus, der sie in der Luft manövrierfähig machen konnte. Ihre bereits vorhandenen Extremitäten begannen sich jedoch nicht zu verändern, da diese noch immer hauptsächlich zur Fortbewegung auf der Erde benötigt wurden und eine Modifikation im Stile der Fledermäuse eher Nachteile denn Vorteile gehabt hätte. Die Entwicklung einer vollständig neuen Eigenschaft hätte evolutionär zu lange gedauert. Die einzige Möglichkeit bestand demzufolge darin, die schon vorhandenen Möglichkeiten des Drachen zu modifizieren und auf die neuen Bedürfnisse anzupassen. Die Rippen, beziehungsweise der Rippenbogen des Drachen konnte sich im Laufe der Generationen leicht nach außen gebogen haben, denn Form, Dünnwandigkeit und Muskeln waren seit jeher vorhanden. Bis zur heute angenommenen Form und Position war es somit kein völlig undenkbarer Schritt mehr. Der Drache besaß nun also endlich seine Flügel und war in der Luft agil genug, um jagen zu können. Der Nachteil jedoch lag völlig offen auf der Hand. Der Bauch war völlig ungeschützt, da ihn kein Brustkorb mehr stützen konnte, wodurch die lebenswichtigen Organe nur mehr unter den dünnen Schuppen verborgen lagen. So gewagt und unglaubwürdig diese These nun auch scheinen mag, so muss man sich dennoch fragen, ob nicht doch mehr Wahrheit in Ihr steckt, als es auf den ersten Augenblick scheinen mag. Man beachte: Aus vielen Sagen und Legenden können wir entnehmen, dass Drachen unempfindlich gegenüber stumpfen Hiebwaffen seien. Im Anbetracht seiner äußerst zähen geschuppten Haut klingt dies logisch. Knochen konnten bei einem gegen den Bauch geführten Schlag mit einer stumpfen Waffe nicht nachweislich zu Schaden kommen, da diese ja mittlerweile als Flügel fungierten und die Wucht des Schlages somit an der nachgiebigen Drachenhaut verpuffte. Spitze oder scharfe Waffen hingegen waren das andere Extrem und konnten verheerende Wirkung auf den Drachen erzielen, da sie die Haut durchtrennen und die nun ungeschützten Organe zerstören konnten.

Egal ob wir nur eine der beiden Thesen oder beide als zutreffend betrachten, so wird dennoch klar, dass der Drachenbauch kein bloßer Mythos ist, sondern tatsächlich die Achillesferse der gepanzerten Riesen darstellte und uns eventuell hilft die Techniken des Drachentötens besser zu verstehen.

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Drachenschuppen

Drachenschuppen sind ein Mysterium für sich! Sie bieten dem Drachen unglaublichen Schutz vor Hitze, Kälte und anderen elementaren Gewalten gleichermaßen. Sie sind unglaublich hart und leicht zugleich und geben den Drachen Ihre unnachahmlichen Farben. So verwundert es wenig, dass Drachentöter aller Ortens sich mit Vorliebe Schilde und Rüstungen aus den Schuppen Ihrer erlegten Opfer anfertigen lassen. Dabei ist das Geheimnis der Drachenschuppen recht einfach zu entschlüsseln.

Drachenschuppen bestehen in Ihrer Grundform aus Horn, dem menschlichen Haar nicht unähnlich. Sie haben im Allgemeinen die Form einer Träne, deren eines Ende durch haarähnliche Wurzeln mit der Epidermis des Drachen verwachsen ist. Diese Struktur erlaubt es den Drachen nicht nur die Schuppen bei der Reinigung, der Balz und dem Kampf aufzustellen, sie ermöglicht auch ein nahtloses Ineinander der einzelnen Schuppen, so dass ein dichter Panzer aus überaus festen Hornplatten den Drachen umgibt.

Die Beständigkeit der Schuppen gegenüber elementarer Kräfte und Ihre einzigartige Farbe verdient hier eine explizite Erwähnung. Um diese Phänomene zu erklären bedarf es einer einzigen Frage als Ausgangspunkt. Warum widerstehen Drachenschuppen Feuer, Eis und Säure gleichermaßen? Diese Frage läst sich mit nur einem einzigen Wort beantworten. Quarzglas!

Geht man diesen Ausgangspunkt nun von anderer Seite aus an, so kommt man zu folgenden Thesen und schließlich Ergebnissen. Ein Drache sondert Zeit seines Lebens extrem saure Flüssigkeiten ab. Sein Blut ist korrodierend, sein Speichel wirkt giftig und heilend zugleich und auch sein Atem ist gasig. All diese chemischen Abfallprodukte des Drachen sammeln sich in seiner Höhle zu einem sauren Chemiecocktail zusammen, dem auch der Drache selbst schutzlos ausgeliefert wäre, hätte ihn die Natur nicht mit einem Schutzmechanismus sondergleichen ausgestattet. Seine Schuppen widerstehen der Sauren Mischung. Hier ist jedoch weder Magie im Spiel, noch sonstige übernatürliche Kräfte. Simple Chemie verhilft dem Drachen zu diesem Kunststück. Stellen wir uns also die Frage welcher Stoff widersteht einem sauren Gemisch wie es ein Drache erzeugt? Unsere erste Wahl fällt auf Titan. Es ist nicht reaktionär gegenüber fast jeglicher Art von Säure und ist elementar auf unserem Planeten vorhanden. Gegen Titan spräche jedoch, das es weder aus den hauseigenen organischen Mitteln des Drachen zu erstellen wäre, noch besonders leicht ist. Es würde den Drachen viel zu schwer werden lassen, was gegen die Theorie des fliegenden Drachen spricht. Unsere zweite Wahl fällt auf Glas, also Siliziumdioxid! Es widersteht allen Säuren (ausgenommen Flusssäure) und ist in einer speziellen Form extrem Hitzebeständig. Unsere Wahl fällt also auf Glas, Quarzglas. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften sind hierbei bemerkenswert.

Erst ab einer Hitze von über 1715°C erreicht reines Quarzglas seinen Ausglühungspunkt und selbst Kälteschockbehandlung lässt es nicht zerbrechen. Eine weitere positive Eigenschaft die wir für unsere Überlegungen praktisch geschenkt bekommen ist die Tatsache, das Quarzglas elektrische Energie relativ schlecht leitet. Ideal also für unsere Drachenschuppen. Aber wie gelangt Quarzglas auf die Schuppen des Drachen? Das Prinzip dahinter basiert auf der Idee der menschlichen Talgdrüsen die "Fett" an den Wachstumszonen unserer Haare an diese absondern. Da auch Drachenschuppen nicht nur mit zunehmendem Alter des Drachen mitwachsen, sondern auch bei Verlust durch neue ersetzt werden, besitzen auch diese folglich eine Wachstumszone, an deren Ende sich kleine Drüsen befinden, die das benötigte Siliziumdioxid an die Schuppen abgeben. Die offensichtlich benötigte Hitze um eine gleichmäßige Verteilung zu ermöglichen können wir aus dem schon erörterten Drachengas ableiten, welches bei Reaktion mit der Luft nicht nur für den bekannten Feueratem sorgt, sondern uns auch diesmal behilflich ist und sogar noch die Reaktionsenergie für die folgende Überlegung liefert. Denn woher mag das Quarzglas oder Siliziumdioxid stammen? Nun, auf das Einfachste reduziert ließe sich die chemische Formel wie folgt darstellen:

Si(CH3)4 + 😯2 à SiO2 + 4CO2 + 6H2O.

(Und da Silizium als Grundstoff für mindestens eine Spezies essentiell ist, wie es in einschlägigen Lexika heißt, wäre also auch die Herkunft geklärt!)

Ferner können wir diese These mit einer uns durch das Quarzglas geschenkten besonderen Eigenschaft untermauern. Diese besondere Eigenschaft führt nämlich dazu, dass Quarzglas unter Einschluss bestimmter chemischer Verbindungen unterschiedliche Farben annehmen kann. So erhalten wir beispielsweise durch den Einschluss von Fe(II)-oxid eine grüne, durch Fe(III)-oxid eine braune oder durch den Einschluss von Co(II)-oxid eine blaue Färbung des Quarzglases. Doch auch dunkle Färbungen und gold wie wir sie von manchen Drachen kennen sind möglich. Durch den Einschluss von Barium können wir die dunkelgraue silbrig schwarze, durch den Einschluss von kolloidalen Metallen ein Goldrubinglas für des Drachen Schuppen erhalten.

Kommen wir also zu folgendem Schluss. Auf Grund seiner einzigartigen chemischen und physikalischen Eigenschaften und der Möglichkeit für den Drachen es aus körpereigenen Stoffen herzustellen, lässt sich Quarzglas als das Geheimnis der Drachenschuppen entziffern.

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Drachen und der Eisatem

In manchen Filmen und Legenden wird es sehr anschaulich beschrieben. Drachen können nicht nur Flammen speien, sondern zuweilen auch Eis. Diese Tatsache scheint im ersten Moment sehr fadenscheinig, da von Drachen bekannt ist, dass sie sich nur allzu gern an heißen Plätzen niederlassen, Feuer speien und auch ein legendäres, wenn nicht kochendes, so doch zumindest heißes Blut haben sollen. Wie kann es den Drachen dann jedoch möglich sein Feuer und Eis gleichermaßen zu speien? Die Erklärung mag unglaublich klingen, ist jedoch mit einfacher Physik leicht nachzuvollziehen. Stellen wir also folgendes fest.

Komprimiert man Luft, oder Gase im Allgemeinen, sehr stark, so erhitzen sich diese. Auf der anderen Seite hingegen kühlen sie sich stark ab sobald sie nach einer derartigen Komprimierung sich durch ein Ventil wieder entspannen. Diesen Vorgang nennt man in der Kältetechnik den Joule-Thompson-Effekt.

Stellen wir einmal die Behauptung auf ein Drache könne einen Teil seines Körpers zusammenziehen, so dass sich ein schier unglaublicher Druck erzeugen ließe. Bei einer anschließenden Entspannung des dort befindlichen Gases würde dies demnach stark abgekühlt werden. Wo jedoch könnte dieser besondere "Ort" im Körper eines Drachen vorliegen? Oder besser formuliert: welches Organ des Drachen könnte einen solchen Druck erzeugen? Die erste und höchstwahrscheinlich richtige Wahl fällt auf die Lunge des Drachen. Sie ist der einzige Ort, den der Drache wissentlich und aus eigener Muskelkraft ausbreiten und zusammendrücken kann. Das für unsere Überlegung nötige Gas erhielten wir gleich frei Haus dazu, es handelt sich um vom Drachenkörper verbrauchten Sauerstoff in Form von Kohlendioxid, welches durch das Ventil, die Luftröhre, entweichen könnte.

Gelänge es unserem Drachen nun einen Druck vom 150-200fachen des natürlichen Atmosphärendrucks zu erzeugen, was bei der schier unglaublichen Muskelkraft des Drachen jedenfalls nicht völlig ausgeschlossen erscheint, so könnte der sich in der Lunge des Drachen befindliche Kohlendioxid bei Entweichen durch die Lunge auf 163 K (-110 C) abgekühlt werden, eine Temperatur die dem bekannten Eisatem sehr ähnlich wäre.

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Der deutsche Wortschatz

"Als Wortschatz bezeichnet man im Allgemeinen die Gesamtheit der Wörter, deren eine Person mächtig ist.

  • Man unterscheidet zwischen passivem und aktivem Wortschatz.

  • Der passive Wortschatz wird vom Sinn her an und für sich verstanden, wird jedoch nicht aktiv verwendet.

  • Der aktive Wortschatz wird auch beim Sprechen benutzt, seine Einsatzmöglichkeiten sind soweit bekannt, dass sinnvolle verständliche Sätze damit geformt werden können.

Im Allgemeinen reichen für Alltagsgespräche 400 bis 800 Wörter aus. Um anspruchsvollere Texte zu verstehen benötigt man 4000 bis 5000 Wörter. Zum Vergleich: Der Duden enthält ca. 120.000 Stichworte.[…]" [1]

Ein Drachenfan kennt mindestens drei Begriffe, die einen Drachen beschreiben, wie zum Beispiel "Drache, Flugechse, Tatzelwurm, Lindwurm, Wyvern" uvm.

Warum lässt sich aber gerade bei der Betrachtung der Titel des deutschen Büchermarktes für Drachenliteratur eine derartige Armut an illustrativen Wörtern feststellen?

"Das große Buch der Drachen" – wer kennt diesen Titel nicht, spricht er doch für phantastische Drachenbilder, Drachenlegenden und Informationen…und für eine Geschichtssammlung von minderer Qualität… und für ein Kinderbuch…und für ein Buch über Flugapparate…

Meiner Meinung nach wurde kein anderer deutschsprachiger Titel der Drachenliteratur derartig ausgetreten. Die Suche nach eben diesem Titel bei einem Buchhändler fördert mehr als 8 voneinander völlig verschiedene Bücher zu Tage, die Suche in einer internationalen Suchmaschine über 200 Seiten. Warum ist das so? Kennen die Autoren keine besseren Wörter für die Fabelwesen die sie in Ihren Büchern beschreiben? Sind wir Deutschen so arm an Wörtern, dass wir diese sogar zwischen völlig unterschiedlichen Gegenständen teilen müssen, weil wir Angst haben sie könnten uns ausgehen? Gut, mit der Verwechslungsgefahr zwischen den Fabelwesen und den Flugapparaten muss die deutsche Sprache sich wohl herumschlagen, dass ließe sich kaum ändern, aber Buchtitel kopieren, ist das nicht zu ändern?

Der Erfolg liegt heute kaum mehr auf der Straße, darin sind wir uns einig. Häufig steckt er aber hinter einem großen Namen oder einer etablierten Marke und diese müssen ausgeschlachtet werden-zumindest wenn es nach den Verlagen ginge – wunderbar beobachtbar auf jeder Buchmesse bei aktuellen Themen (Diether Bohlen, George W. Bush, uvm.). Wahr ist, dass die Begriffe "Drache + Buch" sehr häufig zur Suche eingegeben werden und eine gute Platzierung in den Resultaten natürlich die Chance erhöht, dass das eigene Buch gekauft wird. Aber zu welchem Preis? Gute und bekannte Bücher wie das "Große Buch der Drachen" von Ciruelo Cabral und Montse Sant werden von minderwertigeren Büchern zeitweise verdrängt und der Käufer fragt sich, was denn an diesem von allen Seiten so gelobte Buch so toll sein soll. Dabei muss man allerdings auch gestehen, dass selbst das Buch von Cabral/Sant nicht das erste seiner Art ist und somit alleinigen Anspruch auf diesen Titel hat. Bereits zuvor gab es andere, teilweise äußerst gute Bücher, die wiederum den gleichen Namen trugen, beispielsweise das Buch von Peter Dickinson, welches im englischen Original den Titel "The flight of dragons" besitzt.

Bitte liebe Verlage und Autoren, es kann doch nicht so schwer sein einen einprägsamen Namen für ein Buch zu finden. Ich hoffe doch, dass der Erfolg eines Buches noch immer hauptsächlich von seinem Inhalt und nicht von einem bekannten Titel abhängig ist. Mir wäre es lieber ein Buch eindeutig an seinem Titel unterscheiden zu können und in meinem Kopf zu verankern, sonst muss ich eben dazu übergehen Bücher nur noch mit Ihrer ISBN zu benennen…es sei denn Ihr findet einen Weg auch hier immer die gleiche Nummer zu erzeugen

Die erschreckende Bilanz beim stöbern in meiner privaten Drachenbibliothek

  1. 3x "Das große Buch der Drachen"

    1. Ciruelo Cabral und Montse Sant
    2. Peter Dickinson
    3. Iris Rinkenbach, Bran O. Hodapp
  1. 2x "Drachenwelten"

    1. Andreas Gößling
    2. Isaac Asimov
  1. 2x "Die Nacht der Drachen"

    1. Wolfgang Hohlbein
    2. Gordon R. Dickson

  1. [1]Auszug aus der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wortschatz

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Das Wort Drache

"Das Wort Drache (griech. drákon Fabeltier, lat. draco, althochdeutsch trahho) bezeichnet ein Ungeheuer, das in vielen Mythologien auf der ganzen Welt in verschiedenen Formen vorkommt[1]"

Jeder, der sich im Internet zum Thema "Drachen" ein wenig informiert hat, stösst früher oder später auf die Liste mit den Übersetzungen für Drache in andere Sprachen[2]. Wie es sich in eben diesen Sprachen verhält kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber in der deutschen Sprache ist die mehrfache Belegung des Wortes Drache meiner Meionung nach mehr als unglücklich und mir persönlich ein Dorn im Auge.
Ich mache mir selbst gern einen Spass daraus jeden Buchladen abzuklappern, der sich auf meinem Weg befindet und befrage die Mitarbeiter nach Drachen, dem Plural des oben definierten Wortes Drache. In mehr als 90% der Fälle scheinen die Mitarbeiter zunächst irritiert zu sein und wenn ich den Zusatz "Ich meine die Fabeltiere" nicht gebe, dann kann ich beinahe mit Gewissheit sagen, dass ich ohne zu fragen, kurze Zeit später ein Buch über antriebslose Fluggeräte in meinen Händen halte. Gut, ich gebe zu, mich als Drachenbuchkunden zufrieden zu stellen ist beinahe unmöglich, aber die Wortbelegung der deutschen Sprache ist in diesem Fall noch unmöglicher; dass es einmal anders war, weiß heute kaum jemand, der sich dafür nicht interessiert. Es gab schöne und viele verschiedene, unmissverständliche Bezeichnungen für Drachen
Darunter

  • Trahho
  • Drak
  • Trak
  • Lindwurm
  • Lintwurm

In Frankreich ist es üblich, missverständliche Wörter oder Anglizismen aus dem Sprachgebrauch zu entfernen und ein alternatives Wort notfalls zu erfinden. Wäre dies eine Lösung? Drachenfans aller (deutschsprachigen) Länder vereinigt Euch! Wir wollen nicht mehr länger unsere Fabelwesen mit einem Fluggerät teilen, nicht mehr hilflosen Verkäufern auf die Sprünge helfen müssen und nicht mehr die falschen Bücher in den Händen halten, nur weil die deutsche Sprache nicht differenziert genug ist. Der Ausweg? Neologismen, Wortneuschöpfungen! Anglizismen! Wiedereinführung alter Wortstämme! Was spricht dagegen das Wort Trahho in den aktiven Wortschatz wieder einzuführen, was spricht gegen ein kurzes und eindeutiges Drak? Die englische Sprache macht es uns doch vor, das Wort "dragon" ist einmalig und jeder weiß was gemeint ist. Dabei lässt es sich auf die gleichen Wortstämme zurückführen wie unser "Drache", nämlich griechisch dràkon oder latein draco. Liegt hier die Lösung des Missverständnisses? Gehen wir zurück zum Urpsrung und nennen das Drachenkind beim Namen : Dràkon.
Hoffen wir bloß, dass die Freunde antriebsloser Fluggeräte nicht zeitgleich über eine ähnliche Umbenennung philosophieren…

  1. [1]Auszug aus der Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Drache
  2. [2]s. Drache in anderen Sprachen

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