Von Drachen, Yetis und Vampiren

Ihren ersten Auftritt haben sie in Sagen und Legenden, die bereits viele Jahrhunderte zurückliegen. Mythen ranken sich um sie, ihnen werden sagenhafte Kräfte zugeschrieben und so manch einer will schon eines gesehen haben. In der Literatur spielen sie immer wieder eine tragende Rolle. Und ja – einige von ihnen existieren tatsächlich … Die Rede ist natürlich von Fabelwesen, denen sich das vorliegende Sachbuch mit dem Titel „Von Drachen, Yetis und Vampiren“ widmet.

Das Sachbuch der beiden deutschen Doktoren Harald Gebhardt und Mario Ludwig beginnt mit dem Kapitel „Fabeltiere im Leben der Menschen“. Hier wird die Bedeutung der Fabelwesen in unserem alltäglichen Leben verdeutlicht und so über den Sternenhimmel, über Symbolik, Farben, Kunst, Musik, Lyrik, Feste, Filme und einiges mehr erzählt. Dafür, dass dieses einleitende Kapitel „einen kurz gefassten Einblick“ bieten soll, erweist es sich mit guten 35 Seiten als doch recht ausführlich. Die Tatsache, dass die Fabelwesen innerhalb der eben aufgeführten Teilgebiete oft mit ähnlicher Struktur aufgezählt werden, führt dazu, dass sich dieses erste Kapitel zwar durchaus interessant, nicht aber sonderlich spannend lesen lässt…

Im Anschluss machen sich die Autoren dann daran, die einzelnen Gruppen von Fabelwesen näher vorzustellen, und stellen dabei teilweise auch Erklärungsversuche zum Ursprung der Legenden und Mythen auf. In Abschnitten von jeweils zwei bis zehn Seiten stellen Gebhardt und Ludwig „Drachen und ihre Vettern“ mit der Unterteilung in „Fernöstliche Drachen“ und „Drachen des Abendlandes“, „Klassische Fabelwesen“ – hier findet man die bekannten mythischen Geschöpfe wie Sphinx, Phönix, Greif, Zentauren oder Vampire – und die „Fabeltiere der Meere“ mit Seeungeheuern, Nessi, Moby Dick oder Riesenkalmar vor.

Weiter geht es mit den beiden abschließenden Kapiteln. Hier bekommt der Leser mit „Reale Fabeltiere“ zunächst einen Überblick über jene Wesen, die man für Fantasiegestalten hielt, bis man schließlich noch lebende Exemplare entdeckte und die Annahme, das Geschöpf sei ein Mythos, überfällig wurde. So findet man hier unter einigen anderen Wesen den Komodo-Waran, den Dodo, das Okapi und den Moa. Das mit zwanzig Seiten kürzeste Kapitel „Fabelwesen falsch gedeutet“ zeigt anschließend noch auf, wie zum Beispiel archäologische Funde von Dinosaurierknochen zu Fehlannahmen bezüglich mythischer Geschöpfe wurden.

Mit leicht verständlichen Worten und in kurzen, übersichtlichen Kapiteln bieten die beiden Autoren Dr. Harald Gebhardt und Dr. Mario Ludwig mit „Von Drachen, Yetis und Vampiren“ ihrem Leser informative und präzise recherchierte Texte, die vor allem Neueinsteigern in das Themengebiet der Kryptozoologie eine fundierte Übersicht bereithält. Ein großer Nachteil des Buches ist jedoch, dass es lediglich eine Sammlung verschiedener Mythen mit dazugehörigen Erklärungsversuchen ist – so hat man als Leser – sofern man sich bereits ein wenig näher mit diesem Thema auseinandergesetzt hat – vieles von den Autoren Beschriebene bereits gehört oder gelesen.

Die interessanten Texte werden von vielen Bildern, Fotografien und Zeichnungen begleitet, die die beschriebenen Wesen und Geschöpfe visualisieren und die Ausführungen von Gebhardt und Ludwig veranschaulichen. Hierbei handelt es sich zumeist um alte Gemälde, Stiche, Zierbemalungen auf Tongefäßen, Stickereien auf Teppichen, Skulpturen oder antike Amulette.

Fazit:

Mit seinen 220 Seiten bietet „Von Drachen, Yetis und Vampiren“ dem interessierten Leser ein Kompendium informativer und anregender Texte, die verständlich geschrieben und damit vor allem für Neueinsteiger auf dem Gebiet der Kryptozoologie empfehlenswert sind. Woran man sich nicht allzu sehr stören darf, ist die Tatsache, dass einem Leser, der sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt hat, viele Informationen des vorliegenden Sachbuchs in dieser oder ähnlicher Weise bereits bekannt sind. Doch auch diese Leser finden im Buch von Dr. Harald Gebhardt und Dr. Mario Ludwig noch einige wissenswerte und interessante Hinweise oder Hintergründe.

Diese Rezension wird mit freundlicher Erlaubnis von Media-Mania.de verwendet

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